Jerry Lewis blödelt sich durch seine Pressekonferenz
Von Alexandra Seibel
Die Pressekonferenz in Cannes zu Ehren von Jerry Lewis wurde mit folgenden Worten angekündigt: „Meine Damen und Herren: Mr. Lewis ist 87 Jahre alt und hat einen Jetlag. Bitte stellen Sie Ihre Fragen laut und deutlich.“
Und dann kommt er: Jerry Lewis, der „King of Comedy“ und Schusselheld unzähliger, großartiger Komödien. Er war das „Aschenblödel“ und „Der verrückte Professor“, berühmt für seine quäkende Stimme und die Fähigkeit, sein Gesicht zu verziehen, als wäre es aus Teig.
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Bilder: "King of Comedy" Jerry Lewis in Cannes
In seinem knallroten Pullover über einem dottergelbem Hemd sieht Jerry Lewis aus, als wäre er gerade aus einem seiner eigenen Technicolor-Filme gestiegen. Augenrollend klettert er auf das Podium und steckt sich die Kopfhörer in die Nase.
Ein Kollege aus Brasilien stellt fragt, wie angeordnet, mit sehr lauter Stimme. „Warum schreien Sie so?“, will Jerry Lewis wissen. Doch wie sich herausstellt, nimmt er es mit den Antworten ohnehin nicht genau. Schon gar nicht, wenn es sich um die Vergangenheit handelt.
Dean Martin ist nicht da
Wie denn seine Zusammenarbeit mit Dean Martin gewesen sei, fragt jemand, etwas gedämpfter.
„Wissen Sie, er ist tot“, sagt Lewis in einem Tonfall, der alle in brüllendes Gelächter ausbrechen lässt: „Als ich in Cannes ankam und er nicht da war, wusste ich gleich: Hier stimmt was nicht.“
Wer sein liebster weiblicher Comedy-Star sei?
„Cary Grant.“ (Lewis mag es nicht, wenn Frauen Komödie spielen. Er findet es nicht ladylike.)
Kurz gesagt: Ein richtig ernsthaftes Gespräch kam nicht zustande, dafür ein richtig Lustiges.
Eine Journalistin will sich unauffällig aus der Pressekonferenz schleichen. Jerry Lewis entgeht nichts: „Bleiben Sie doch!“, schallt er ins Mikro: „Es wird noch besser!“