Whiskytrinken mit Motörhead
Wir haben schnell gelernt, wie man sich hocharbeitet", erklärt Klaus Schubert, Gitarrist und Boss von No Bros. 2014 war es 40 Jahre her, dass der Tiroler Österreichs erfolgreichste Rock-Band gründete. Deshalb erscheinen kommenden Freitag Wiederveröffentlichungen ihrer Erfolgs-Alben "Heavy Metal Party" und "Ready For The Action" von 1982. Und Schubert erinnert sich gerne an die Tricks, die danach zum internationalen Erfolg führten.
"Die erste große Tour war im Vorprogramm von Krokus", erzählt er. "Unser Sänger Freddy Gigele und ich gingen am Nachmittag immer mit deren Sänger Marc Storace Bier trinken. Der war dann so blau, dass er nicht zum Soundcheck kam. Weil wir wussten, wo er liegen geblieben ist, schlossen wir einen Deal mit dem Krokus-Gitarristen: Wenn wir Marc zeitgerecht zum Soundcheck bringen, dürfen wir zwei Nummern mehr spielen."
Eifersüchtig
Weniger gut lief es auf der Tour mit Saxon: "Wir haben die totale Action abgezogen und sind super angekommen. Das hat den Sänger Biff Byford so eifersüchtig gemacht, dass er in Frankreich – mit einem Fetzen und einem Kopftuch verkleidet – hinter mir auf die Bühne kam und Schmierseife auf die Bretter rieb, damit wir ausrutschen – oder stillstehen müssen."
Bei aller Freude mit den Erinnerungen an damals – ein reiner Nostalgietrip bleiben die Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Alben nicht. Für die Bonus-Tracks von "Ready For The Action" haben sich Schubert und Gigele zum ersten Mal seit 1984 wieder zusammengetan und neue No-Bros-Songs aufgenommen: Die Single "Find Myself" wandelt auf den balladesken Spuren des Super-Hits "Be My Friend", während "Back Again" und "A Night In Touch City" klassische Rocknummern sind.
Doch Schubert bereut es nicht. Denn "nebenbei" hat er zwei Söhne großgezogen. Und die wissen mit Papas Vergangenheit umzugehen: "Neulich hab’ ich sie auf Trinkgewohnheiten angesprochen. Da bekam ich als Antwort: Im Internet gibt es einen alten Artikel mit einer Headline mit einem Zitat von dir. Und das heißt: ,Nur besoffen bin ich genial!’"