Interspot behält ORF-Auftrag für „Seitenblicke“
Von Christoph Silber
Hinter den Kulissen war es um diesen namhaften Auftrag ganz schön rundgegangen: Der ORF, auf Sparkurs segelnd, hatte im Mai überraschend die Produktion seiner täglichen Society-Sendung „Seitenblicke“ (bisher jährlich auf ein Budget von etwa 2,5 Millionen taxiert) neu ausgeschrieben. Seit mehr als 20 Jahren hatte den die Interspot der Familie Klingohr inne. Erklärtes Ziel des ORF war ein neuer, günstigerer Lieferantenvertrag.
Für das Ausschreibungsverfahren nach dem Bestbieter-Prinzip wurden zunächst ein Dutzend Produktionsfirmen angefragt. Vier – renommierte Unternehmen, aber auch Neulinge auf dem Markt – kamen in die engere Wahl und wurden nochmals zu einer Präsentationsrunde gebeten.
ORF-Geschäftsführer Alexander Wrabetz beauftragte nach KURIER-Informationen nun die bisherigen Auftragsinhaber, die Interspot, abermals mit der „Seitenblicke“-Produktion. Die Vertragslaufzeit beträgt zwei Jahre. Der alte Vertrag wäre Ende 2019 ausgelaufen.
Der Öffentlich-Rechtliche bestätigte inzwischen die KURIER-Meldung und erläutert die Entscheidung wie folgt: „Der ORF evaluiert im Sinne des sorgsamen Umgangs mit Programmentgelten regelmäßig Inhalt und Vergabe seiner Produktionsverträge. Im Zuge dieses routinemäßigen Vorgangs wurde auch die Beauftragung über die Produktion der „Seitenblicke“ redaktionell und kalkulatorisch neu bewertet und für die Zeit nach Ablauf des bis Ende 2019 laufenden aktuellen Vertrages einer Konkurrenzierung am Markt unterzogen. Entsprechend der Ergebnisse des nach dem Bestbieterprinzip abgewickelten Verfahrens wurde die Firma Interspot mit der Produktion der „Seitenblicke“ für die Jahre 2020 und 2021 beauftragt.“