Kultur

ImPulsTanz zündet „tänzerisches Feuerwerk“

Allein die Fakten sprechen für sich: 59 Künstler oder Compagnien, 102 Performances, 13 Uraufführungen – im Juli und August wird Wien wieder zur Welthauptstadt des zeitgenössischen Tanzes. Denn zur 30. Ausgabe des international mehr als renommierten Festivals ImPulsTanz versprechen die Intendanten Karl Regensburger und Ismael Ivo wieder „ein tänzerisches Feuerwerk“.

Halb Wien wird dabei bespielt und betanzt; „Identitäten“ könnte als eine Art Motto für 2013 dienen. Die Besten der Besten sind im Rahmen des Festivals zu erleben; erstmals wird auch das Weltmuseum (vormals Völkerkunde) zum Veranstaltungsort. Hier setzen sich Choreografen und Performer mit der Ausstellung „Getanzte Schöpfung – Asien zwischen den Welten“ auseinander. Auch eine Art „Occupy Museum“ soll für Impulse sorgen.

Finanzielle Impulse

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Diese „Impulse“, die das Festival auch auf den österreichischen Tanz ausübt, lobte denn auch Kulturministerin Claudia Schmied (SP) bei der Programmpräsentation. So wird der Bund ImPulsTanz 2013 mit 490.000 Euro unterstützen; vonseiten der Europäischen Union kamen seit 2009 Kofinanzierungen in Höhe von 164.000 Euro. Die Stadt Wien gibt 2.000.050 Euro; der Rest des Gesamtbudgets von fünf Millionen Euro wird mittels Sponsoren (700.000) und durch Kartenerlöse lukriert. Etwa 40.000 Tickets werden heuer aufgelegt; man hofft auf Einnahmen in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Noch nicht ausfinanziert ist ein Tanz-Projekt von Doris Uhlich.
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Sonst aber schöpfen Regensburger und Ivo künstlerisch wieder aus dem Vollen. So wird Ismael Ivo mit der Grupo Biblioteca Do Corpo ein eigenes Projekt realisieren. Der belgische Starchoreograf Wim Vandekeybus zeigt seine neueste Arbeit „booty Looting“ und wird sein Erstlingswerk „What the Body Does Not Remember“ für Wien wieder auffrischen. Weiters zu Gast: Jan Fabre, Anne Teresa de Keersmaeker, Marie Chouinard, Meg Stuart, Mathilde Monnier, der bulgarische Extrem-Choreograf Ivo Dimchev oder erstmals Starkünstler William Kentridge.

Nackte Notwendigkeit

Im Burgtheater wird Philipp Gehmacher mit Kollegen wie Tim Etchells das gesprochene Wort choreografisch in Szene setzen, während eben Doris Uhlich mit 20 Performerinnen „das Fleisch zum Fliegen“ bringen will. Sie beschäftigt sich mit dem Begriff und der Notwendigkeit der Nacktheit auf der Bühne im 21. Jahrhundert. Eröffnet wird das Festival im Museumsquartier vom amerikanischen Performer Trajal Harrell. Der Eintritt ist frei.

Dazu gibt es die Reihe (8:tension), in der elf Produktionen von jungen Choreografen zu sehen sind. Sie alle rittern um den mit 10.000 Euro dotierten „Prix Jardin d’Europe“, der zumindest für die nächsten fünf Jahre fix in Wien verankert ist. Workshops sowie diverse Zusatzveranstaltungen runden das reichhaltige Angebot ab.

www.impulstanz.com

Geschichte
Die ersten „Internationalen Tanzwochen“, wie das Festival früher hieß, wurden 1984 auf Initiative von Karl Regensburger und des Choreografen Ismael Ivo veranstaltet. 1988 folgte die Umbenennung in ImPulsTanz.

Gegenwart
Mittlerweile gilt ImPulsTanz als das größte europäische und auch international wichtigste Festival für zeitgenössischen Tanz.

ImPulsTanz 2013: von 11. Juli bis 11. August.