Im Empire aßen die Kinder Dreck
Von Peter Pisa
Er mischte sich – im Gegensatz zu Dos Passos (links) – ein. Kaufte abgetragene Hosen, eine verschlissene Jacke und Nagelschuhe, die vorher einem Hafenarbeiter gehört hatten.
Stellte sich in die traurige lange Schlange vor dem Armenhaus, um ein Bett für die Nacht zu bekommen.
War entsetzt.
Und schrieb wütend „Menschen der Tiefe“ – eine Reportage, die so anders war als die um 1900 vorherrschende, das Empire glorifizierende Literatur:
„Die Lebenden in ihren Häusern und die Toten in ihren Gräbern werden zur Verantwortung gezogen werden von den kleinen Kindern, die mangels Nahrung sterben, von jedem abgerackerten Arbeiter, der in den Kanal springt.“
Obstschalen
1902 war Jack London in London, verkleidet als arbeitsloser amerikanischer Matrose. Der 26-Jährige sah in East End, wie Hungernde weggeworfene Obstschalen im Straßendreck suchten. Wie die Fliegen krepierten Tausende.
Die sieht man, man hört ihn schreien und eine Verwaltungsreform verlangen.
Die deutsche Erstausgabe des längst vergriffenen Buchs aus dem Jahr 1928 wurde nachgedruckt.
KURIER-Wertung: ***** von *****