Kultur

"Ich und Earl und das Mädchen": Erwachsen werden mithilfe von Werner Herzog

"Ich und Earl und das Mädchen" hört sich schon weit weniger charismatisch an als der schöne englische Reimtitel: "Me and Earl and the Dying Girl" – ein Publikums-Hit auf dem heurigen Sundance-Filmfestival – versteht sich als schrullige Coming-of-Age-Dramedy.

"Ich" ist ein Highschool-Junge namens Greg, der sich von seinen Mitschülern möglichst abseits hält; mit "Earl", seinem besten Freund, dreht er Amateurfilmchen; und "das Mädchen" ist die krebskranke Schulkollegin Rachel.

Greg gehört zu den typischen Nerd-Boys, die das Erwachsenwerden nur mithilfe einer besonderen Leidenschaft überstehen. Bei ihm ist es das Filmemachen. Er verfertigt Remakes von Klassikern: "Death in Venice" wird zu "Death by Tennis", "Clockwork Orange" zu "Sockwork Orange." Außerdem kann er perfekt den Akzent von Werner Herzog nachahmen.

Ein wenig unbalanciert tastet sich Regisseur Alfonso Gomez-Rejon durch das Terrain von Teenage-Angst, während er gleichzeitig eine überschlaue Hommage an das Filmemachen abliefern möchte. Trotz Kitschalarm weitgehend unterhaltsam.

INFO: USA 2015. 105 Min. Von Alfonso Gomez-Rejon. Mit Thomas Mann. Olivie Cooke.

KURIER-Wertung:

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