Hollywood vor Riesenstreik: Verhandlungen mit Schauspielern geplatzt
Von Georg Leyrer
Die Traumfabrik dürfte vorerst ausgeträumt haben: In Hollywood sind die Lohn-Gespräche mit den Schauspielern geplatzt. Damit dürften demnächst zusätzlich zu den Drehbuchautoren die gewerkschaftlich organisierten Darstellerinnen und Darsteller die Arbeit niederlegen. Das würde so gut wie absoluten Stillstand bei Filmen und Serien in Hollywood bedeuten. Der Streik könnte bereits am Donnerstag starten. Am Donnerstagmorgen (Hollywood-Zeit) war noch eine letzte Beschlusssitzung anberaumt.
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Die Gewerkschaft, die mit den Filmstudios verhandelt hatte, repräsentiert 160.000 Darsteller und Darstellerinnen. Ein Streik würde den ersten Totalstillstand in Hollywood seit 63 Jahren bedeuten.
Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden. Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen. Und es geht auch im Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkung auf die Kultur: In einem Statement hatte die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA zudem mitgeteilt, dass die Chance wachse, dass animierte AI-Charaktere die Schauspielerei von Mitgliedern täuschend echt nachbilden können, was eine "reale und unmittelbare Bedrohung" darstelle. Daher will SAG-AFTRA unter anderem mehr Geld und klare Regeln zum Einsatz von AI erreichen.