Kultur

"Forbidden Zone": Ein Abend erzählt von sich selbst

Der Applaus auf der Perner-Insel in Hallein fiel zunächst zögerlich aus, wurde dann aber doch sehr freundlich: Das Publikum bei der Festspielpremiere von Katie Mitchells und Duncan Macmillans „The Forbidden Zone“ schien nicht recht zu wissen, was es von dem Gesehenen halten sollte.

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Mitchells Produktion ist in erster Linie ein formales Experiment: Ist es möglich, auf offener Bühne, live und in Echtzeit, einen abendfüllenden Spielfilm zu drehen und vorzuführen? Man stellt erstaunt und voller Respekt fest: Ja, das geht.

Schwäche

Diese formale Kraft ist gleichzeitig die Schwäche des Abends: Er erzählt in erster Linie die eigene Entstehungsgeschichte. Und auch als Zuschauer ist man weniger mit der Handlung befasst, als mit der Art, wie sie erzählt wird – wird es der Kameramann rechtzeitig auf die andere Bühnenseite schaffen, bis zum nächsten Schnitt?

Der resultierende Film ist – nur als Film betrachtet – ein wenig spannungsarm, er laboriert an den Beschränkungen seiner Entstehung: langsame Szenenwechsel, behäbige Schnitte, wenige Schauplätze (er spielt vor allem in der U-Bahn), viele Großaufnahmen, kaum Dialoge. Die unglaublich spannende Geschichte zweier Frauen, die in ihrer Ablehnung der Logik des Krieges bis zum Äußersten gehen, kommt dabei zu kurz.