Kultur

Emmy Werner startet Initiative für notleidende Schauspieler

Bis die Unterstützungszahlungen der öffentlichen Hand überwiesen werden, wird es noch einige Zeit dauern. Zudem gibt es viele Kunstschaffende, die mit Idealismus und Selbstausbeutung gearbeitet haben – ohne sozialversichert zu sein, da die kläglichen Honorare für die Beiträge nicht gereicht hätten. Diese Kunstschaffenden haben daher überhaupt keine Ansprüche. 

Hier müsse ganz rasch und unbürokratisch geholfen werden, meint Emmy Werner, die pensionierte Direktorin des Wiener Volkstheaters. Voll Empathie, ja regelrecht verzweifelt, rief sie den KURIER an: „Ich kenne etliche Schauspieler, die buchstäblich nichts haben – und nicht wissen, wie sie Essen kaufen können."

Emmy Werner weiter: "Diese Schauspieler haben alle Scheißverträge, bekommen nur Abendspielgagen. Ich dachte, dass sich die Situation gebessert hat.“ Aber Fair pay ist weiterhin bloß ein Schlagwort der Kulturpolitik. „Die Schauspieler stehen wirklich vor dem Nichts!“

Hoffen auf Solidarität

Daher schlägt Emmy Werner die Gründung eines Fonds vor: „All die Schauspieler, die weiterhin angestellt sind und keine Gehaltseinbußen haben, könnten doch als Zeichen ihrer Solidarität einen Beitrag auf ein Konto einzahlen. Dann hätten wir g’schwind was beinand! Ich würde mich natürlich beteiligen. Und das Geld könnte sofort verteilt werden. Ich würde mich dafür bürgen, dass das Geld an die wirklich notleidenden Schauspieler geht. Aber ich bräuchte die Struktur, jemand, der mir hilft, das auf die Beine zu stellen.“

Emmy Werner sagt, dass sie versucht hätte, sich ans Volkstheater zu wenden. Doch dort sei bloß Funkstille.

Sollte sich jemand engagieren wollen: Der KURIER würde den Kontakt zu Emmy Werner herstellen.