Kultur

Einst Skandal, heute Genuss

Keine Pfiffe, keine Buhs, keine Tumulte, keine Schlägereien – was im Jahr 1913 als legendäres „Watschenkonzert“ in die Annalen der Musikgeschichte (und des Musikvereins) einging, sorgt 2013 vor allem für Applaus. Denn Anton Webern, Alexander Zemlinsky, Arnold Schönberg, Alban Berg und vor allem Gustav Mahler sind heutigen Hörern längst vertraut, lassen das „Skandalkonzert“ von einst (im 2013 voll besetzten Goldenen Saal) in anderem Licht erscheinen.

Es sind durchwegs Meisterwerke, die Webern mit seinen „Sechs Stücken für großes Orchester“, Zemlinsky mit seinen „Vier Gesängen nach Texten von Maurice Maeterlinck“, Schönberg mit der genialen „Kammersymphonie Nr. 1“, Berg mit seinen „Zwei Orchesterliedern nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg“ und Mahler mit den „Kindertotenliedern“ geschrieben haben. Das ORF-Radio-Symphonieorchester Wien, sein grandioser Chefdirigent Cornelius Meister und die Sopranistin Christiane Oelze waren all diesen Stücken ideale Anwälte. Denkwürdig dabei vor allem die „Kindertotenlieder“ mit der sensationellen Mezzosopranistin Iris Vermillion. Verstörend, betörend. Musik, die unter die Haut geht. Grandios

KURIER-Wertung: ***** von *****