Kultur

Tausende Menschen demonstrierten wieder

Tausende Menschen haben am Sonntag in Berlin gegen den Teilabriss der weltbekannten East Side Gallery demonstriert. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich zeitweise bis zu 6000 Menschen an dem Protest. Sie wollen verhindern, dass einige der von Künstlern bemalten Mauerstücke versetzt werden, um Zugänge zu einer geplanten Brücke und einem Neubauprojekt zu schaffen. Als Redner traten auch Künstler und Politiker auf, darunter der DJ Dr. Motte und der Grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele.

Fotos der Demonstration

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Auch die DDR-Opfer-Hilfe, die die Interessen ehemals politisch Verfolgter und deren Angehöriger vertritt, erklärte sich mit der Protestbewegung solidarisch. Der Verein erinnerte am Sonntag daran, dass an dem Mauerabschnitt während der SED-Diktatur mehrere Menschen bei Fluchtversuchen getötet worden seien, darunter Kinder. "Dieses Kapitel deutscher Geschichte darf nicht den Heuschrecken zum Opfer fallen, die Luxusappartments bauen wollen", forderte der Vorsitzende der DDR-Opfer-Hilfe, Ronald Lässig.

Abriss geht am Montag weiter

Die Bauarbeiten an der East Side Gallery waren am Freitag nach Protesten vorerst gestoppt worden. Sie sollen aber bereits am Montag fortgesetzt werden. "Am Montag werden die Arbeiten fortgeführt", sagte der Bauherr des geplanten Hochhausprojektes auf dem Areal an der Spree, Maik Uwe Hinkel, der Berliner Tageszeitung "B.Z." (Samstag). Er befürchte nicht, dass sein Bauprojekt noch scheitert. "Denn wir besitzen die Genehmigung und denken, dass das Gebäude Berlin guttut."

Bilder der East Side Gallery