Kultur

Drei Filme und ein Cineasten-Fest

Für die heurige Viennale wird das alte Kino am Schwarzenbergplatz noch genützt, aber dann ist Schluss: Dann firmiert das Stadtkino nur mehr unter der neuen Adresse Künstlerhaus, Karlsplatz. Die Eröffnung der neuen Location wird am Donnerstag im Künstlerhaus mit einem großen Fest gefeiert. Und mit drei Filmen (und deren Regisseuren), die Stadtkino-Chef Claus Philipp so richtig am Herzen liegen: Mit Nicolas Philiberts Doku „La maison de la radio“, Bernadette Weigels „Fahrtwind“ und Emir BaigazinsHarmony Lessons“. Die Filme werden auch in den nächsten Wochen fixer Bestandteil des Programms des Stadtkinos im Künstlerhaus sein.

„La maison de la radio“ gewährt einen großartigen Einblick in die Kunst des Radiomachens. Nicolas Philibert führt den Zuseher zielstrebig durch die Pariser Zentrale von Radio France an der Avenue Kennedy und macht das, was sonst nur zu hören ist, sicht- und erlebbar: Von der Hektik im aktuellen Dienst über Platten- und Hörspielaufnahmen bis zum Musikredakteur, der schon in seinen Bergen an CDs untergeht. Ein Film, der gesehen gehört.

„Fahrtwind“ verspürt Bernadette Weigel in ihrem zarten, auf Super-8 gedrehten Reisefilm, der sie von Wien bis nach Kasachstan führt. „Meine Füße haben Sehnsucht nach dem Meer“, erzählt Weigel aus dem Off und geht dieser Sehnsucht nach. Zu Wasser und zu Land bereist sie den Osten und beobachtet dabei Menschen in ihrem Alltag, bei der Arbeit, beim Tanz.

In Harmony Lessons, seinem ersten Langspielfilm, erzählt der kasachische Regisseur Emir Baigazin in strengen Tableaux aus dem Leben eines Schülers. Als Außenseiter beobachtet der junge Aslan die kriminellen Machenschaften an seiner Schule und verstrickt sich selbst immer mehr in Gewalt.