Kultur

Dmitry Aksenov zieht sich aus der "viennacontemporary" zurück

Angesichts des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, stellt sich die Kunstmesse „viennacontemporary“ neu auf – als Nonprofit-Organisation mit Sitz in Wien; sie firmiert künftig als VC Artfairs. Der bisherige 70-Prozent-Eigentümer Dmitry Aksenov scheidet aus dem Unternehmen aus und legt auch seine Funktion als Chairman of the Board zurück.

Der russische Immobilienentwickler Aksenov, 1966 in Novosibirsk geboren, gilt als einflussreicher Förderer der Kunst mit besten Kontakten zur Wiener Stadtregierung. Er ist unter anderem Präsident des russischen Freundesvereins der Salzburger Festspiele und war auch in der Albertina aktiv: 2013 wurde dort als Rahmenprogramm der Viennafair, wie die „viennacontemporary“ früher hieß, die Ausstellung „Dreaming Russia“ gezeigt. Es handelte sich dabei um die erstmalige Präsentation der Gasprombank-Kunstsammlung im Westen.

Aksenov stellte anlässlich seines Ausscheidens mit, dass man versucht hätte, Wien „als Brücke zwischen Ost und West zeitgenössisch zu interpretieren“, und „eine einzigartige Plattform für zeitgenössische Kunst schaffen“ wollte: Die „viennacontemporary“ mit einem Fokus auf die CEE-Region und Österreich hätte sich als „führende internationale Kunstmesse in diesem Raum und auch weltweit etabliert“.

 

Die neue Eigentümer-Struktur wird laut Presseaussendung derzeit finalisiert und im Mai der präsentiert. Markus Huber agiert weiterhin als wirtschaftlicher Geschäftsführer von VC, Boris Ondreička bleibt künstlerischer Leiter.

Unterstützt wird die Geschäftsführung ehrenamtlich durch ein beratendes Board. In diesem sitzen künftig neben Boris Marte (Vorstandsvorsitzender der ERSTE Stiftung) und dem Unternehmer Tom Wallmann die Sammlerin Andrea Bier und der Rechtsanwalt Bernhard Hainz. Boris Marte wird als Chairman of the Board agieren. 

Die diesjährige Messe wird von 8. bis 11. September im Kursalon Hübner stattfinden – und einen Ukraine-Schwerpunkt haben. Yana Barinova, die ehemalige Kulturstadträtin von Kiew, werde beratend als „Chief Business Development Officer“ neue Partnerschaften in Zentral- und Osteuropa inklusive der Ukraine entwickeln und ihre Fähigkeiten im internationalen Top-Kulturmanagement (jahrelange Geschäftsführerin des Babyn Yar Holocaust Memorial) einbringen.