Kultur

"Die lügen der Sieger"

Ein Mann springt im Zoo in einen Löwenkäfig und lässt sich den Kopf abbeißen. Eine Sensationsgeschichte, wie sie in der Bild zu lesen ist. Doch der Reporter eines fiktiven Nachrichtenmagazins geht der Sache nach. Er vermutet einen Skandal um eine Giftmülldeponie – und liegt richtig. Bis ihn üble Lobbyisten auf eine falsche Spur locken.

Man ist es nicht gewohnt, tolle Paranoia-Thriller aus Deutschland zu sehen. Doch dieser ist so einer – oder doch beinahe: Florian David Fitz macht gute Figur als investigativer Journalist mit Vintage-Porsche und Hang zum Glücksspiel. Gemeinsam mit einer Volontärin recherchiert er den bizarren Unfalltod.

Mit seinen schattenhaften, glasigen Bildern liefert Regisseur Christoph Hochhäusler ein verfremdetes Berlin, punktiert von einem hervorragend exzentrischen Soundtrack. Nur manchmal schlägt die Verfremdung leider in Manierismen um – etwa in der allzu kapriziös erzählten Beziehung zwischen Fitz und seiner Kollegin. Trotzdem bleibt Hochhäuslers Vision einer ekelhaften Lobbyisten-Gesellschaft so eindringlich wie ein Fiebertraum.

INFO: Die Lügen der Sieger. D 2014. 112 Min. Von Christoph Hochhäusler. Mit Florian David Fitz.

KURIER-Wertung:

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