Kultur

Der fabelhafte Fiesling ist tot

„Hähähä“. Wenn das eiskalte, schnarrende Lachen J. R. Ewings erklang, saßen weltweit Millionen vor den Fernsehschirmen. Sie sahen zu, wie der skrupellose Ölbaron in „Dallas“ Geschäftspartner über den Tisch zog oder TV-Frau Sue Allen (Linda Gray) hinterging. Am Freitag ist das Lachen für immer verstummt. Larry Hagman starb mit 81 an Krebs.

Dallas“ war ein Fernseh-Ereignis. Von 1978 bis 1991 liefen mehr als 350 Episoden in 90 Ländern. Als „Dallas“ dieses Jahr wiederbelebt wurde, war auch Hagman dabei. Er liebte es, den Bösewicht zu spielen. „Denn gute Kerle haben längst nicht so viel Spaß“, sagte er AOLtv.com.

Hollywood

Hagmans Karriere begann in den 50ern, als er an der Seite seiner Mutter, Musical-Star Mary Martin, in London spielte. 1964 zog er nach Hollywood. Dort startete er als Astronaut Tony Nelson in der Serie „Bezaubernde Jeannie“ (wochentags um 7.55 in ORFeins) durch. In mehr als 100 Filmen und Serien spielte Hagman mit.

Privat war er alles, nur kein reaktionärer Mistkerl. Sein Domizil in Kalifornien hatte er auf Solarbetrieb umgerüstet. Und obwohl Texaner, hatte er mit George W. Bush nichts am Hut. Im Gegenteil. Nach der Präsidenten-Wahl „wirkte Bush wie ein texanischer Ochse, den man versehentlich auf den Mond geschossen hat“, meinte Friedensaktivist Hagman im Zeit-Interview. Dort sprach er auch über die Beerdigung: „Mein Traum wäre es, dass mein Körper in einem Häcksler zerkleinert und über ein Marihuanafeld gestreut wird. An meinem Geburtstag würden meine Freunde zusammenkommen und aus den Pflanzen einen großen Haschkuchen backen. Dann hätten alle ein bisschen Larry in sich und würden drei Tage lang tanzen.“

Hagman war auch öfter in Österreich. Am Muttertag verteilte er Rosen in der Lugner-City. Und er hätte, so Lugner-Schwiegersohn und Hagman-Manager Helmut Werner, auch zum nächsten Opernball kommen sollen.