Kultur

Deborah Sengl: Stillleben und Superfreaks

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, heißt es – der Wolf ist also dem Menschen ein Spiegelbild. Die Künstlerin Deborah Sengl hat dies schon vor längerem erkannt, man kennt sie für ihre elaborierten Mischwesen, die sie oft zusammen mit einem Tierpräparator erschafft.

Auch in der aktuellen Schau bei „Hilger Next“ in der Ankerbrotfabrik sind solche Figuren zu sehen, eine Gruppe erinnert an die nachgebildeten Sandler des Pop-Künstlers Duane Hanson, nur dass sie hier Hundeköpfe tragen.

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Auf die Kunstgeschichte greift Sengl auch anderswo zurück: In der Gemäldeserie „Heimsuchung – Hell’s Angels“ hallt das Genre des Stilllebens wider, in dem schon im 17. Jahrhundert gern Zeitkritisches verpackt wurde.

Statt symbolträchtiger Früchte oder Sanduhren (oh, die Vergänglichkeit!) malte Sengl aber trashige Arrangements, in denen stets ein pervertierter Engel auftaucht – quasi als Enttarnung konsumistischer Heilsversprechen. Der Sichtkontakt zu „Vorbildern“ – teils überarbeitete Sengl auch historisch-kitschige Andachtsbilder – verleiht den durchaus plakativ-schrillen Werken die nötige Bodenhaftung. In der Serie „Superfreaks“, die das Thema von Comic-Helden variiert, fehlt dieses Gegengewicht leider ein wenig.

bis 25.3., Absberggasse 27, 1100 Wien. www.hilger.at