Kultur

Nicht nur Wien griff 2015 nach den Sternen

Im Mai begriffen sich Wien und Österreich als das kulturell-mediale Zentrum Europas, ach was, der Welt. Man durfte Song Contest spielen und löste die Aufgabe organisatorisch bravourös. Gute Gastgeber waren wir auch beim Wettsingen selbst - und ließen allen anderen Nationen den Vortritt.

Die härtere musikalische Schiene wurde kurz darauf auf der Wiener Donauinsel bedient, wo ein neues Rockfestival debütierte. Die Filmwelt blickte zunächst traditionell nach Los Angeles, wo sich mit "Birdman" eine ungewöhnlich experimentelle Künstlerkomödie durchsetzen konnte. Zum Ausklang des Jahres gab es dafür Neues von der Mutter aller Blockbuster: Die Sternen-Saga "Star Wars" begann unter weltweiter Anteilnahme mit Teil Sieben ihre Disney-Ära.

Auch klassische Hochkultur war noch: Am Burgtheater ist wieder Ruhe eingekehrt, man durfte sich 2015 sogar "Theater des Jahres" nennen. Die Staatsoper verlegte ihre Kinderopernbühne in die Walfischgasse, wo das dort ansässige stadtTheater seine Pforten für immer schloss. Bei den Salzburger Festspielen sorgten fünf Takte aus der Arbeiterhymne "Internationale" für sommerliche Aufwallungen. Die Bundestheater stellten Ende des Jahres die personellen Weichen für die Zukunft.

Es war ein spannendes Kulturjahr - aber auch mit vielen menschlichen Verlusten. Unter anderem hat der große Schauspieler Helmuth Lohner die Bühne für immer verlassen.

Jänner

1. Zubin Mehta und die Wiener Philharmoniker läuten bei ihrem bereits fünften gemeinsamen Neujahrskonzert das Jahr 2015 mit spürbarem Optimismus ein. Einen Schwerpunkt legt man diesmal auf Strauß-Dynastie, gefeiert werden soll das 200-Jahr-Jubiläum der TU Wien als auch 650 Jahre Universität Wien.

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11.Das Drama "Boyhood" räumt bei den72. Golden Globesab und wird als bestes Filmdrama ausgezeichnet, Richard Linklater siegt als bester Regisseur, Patricia Arquette ist beste Nebendarstellerin. Wes Andersons "The Grand Budapest Hotel" feiert den Sieg als beste Komödie, als bester Komödien-Hauptdarsteller sticht Michael Keaton ("Birdman") Österreichs einzige Trophäenhoffnung Christoph Waltz aus, der für "Big Eyes" nominiert war. Seine Film-Frau Amy Adams wird als beste Komödiendarstellerin prämiert. Eddie Redmayne gewinnt in der Drama-Kategorie für seine Rolle als Physiker Stephen Hawking in "Die Theorie der Unendlichkeit", bei den Damen Julianne Moore als Alzheimer-Kranke in "Still Alice".

19. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) gibt die "Redimensionierung" für den Umbau des Weltmuseums Wien bekannt, das nun von 4.600 auf 3.900 Quadratmeter Ausstellungsfläche verkleinert werden soll. Die dadurch frei werdenden Flächen und Mittel - budgetiert waren 27,5 Mio. Euro, nunmehr 16,6 Mio. - sollen ein "Haus der Geschichte" ermöglichen, das in der Neuen Burg entstehen und 2018 eröffnen soll.

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28.Bei der Gala zumÖsterreichischen Filmpreisräumt "Das finstere Tal"ab. Andreas Prochaskas düsterer Alpenwestern kann acht seiner zehn Nominierungen in Preise ummünzen und wird im Wiener Rathaus unter anderem als bester Film und für die beste Regie ausgezeichnet. Jessica Hausner erhält für ihr Kleist-Kammerspiel "Amour Fou" den Drehbuchpreis, zur besten Doku wird "We Come As Friends" von Hubert Sauper gekürt. Murathan Muslu ("Risse im Beton") geht als bester Darsteller hervor, Erni Mangold ("Der letzte Tanz") als beste Darstellerin.

8. US-Songwriter Beck heimst bei der Verleihung der Grammys in Los Angeles für seine Platte "Morning Phase" die prestigereiche Auszeichnung für das beste Album ein. Der britische Senkrechtstarter Sam Smith erhält vier Trophäen, darunter als bester Newcomer und für den besten Song.

11. Die schwedische Schauspielerin Anita Ekberg, die durch ihre Rolle in "La Dolce Vita" zur Leinwand-Ikone wurde, stirbt 83-jährig in Rom.

15. Kammerschauspielerin Elisabeth Orth wird von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) zur Doyenne des Hauses ernannt und folgt damit auf die im November des Vorjahres verstorbenen Annemarie Düringer.

16. Alexander Pereira wird als Intendant des Mailänder Opernhauses Scala für die gesamte fünfjährige Amtszeit bestätigt.

22. Bei den 87. Oscars triumphiert Alejandro Gonzalez Inarritus "Birdman" mit Trophäen in den Kategorien Bester Film, Bester Regisseur, Beste Kamera und Bestes Originaldrehbuch. Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") und Julianne Moore ("Still Alice") werden zu den besten Hauptdarstellern gekürt. Die Nebenrollen-Oscars gehen an Patricia Arquette ("Boyhood") und J.K. Simmons ("Whiplash"). Beste Doku wird Laura Poitras Film "Citizenfour" über Edward Snowden, der Auslandsoscar geht mit Pawel Pawlikowskis "Ida" erstmals an Polen.

27. Leonard Nimoy, der Darsteller des Halb-Vulkaniers Spock aus der legendären Serie "Star Trek", stirbt im Alter von 83 Jahren, nachdem er seine Lungenkrankheit COPD 2014 öffentlich gemacht hat.

5. Beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest kommt es zum Eklat: Der Sieger der Zuschauerabstimmung, Andreas Kümmert, erklärt nach seiner Wahl seinen Verzicht auf die Teilnahme am Finale am 23. Mai in Wien. Damit wird Deutschland von der Zweitplatzierten Ann Sophie vertreten.

6. Der Kunstrückgabebeirat empfiehlt keine Rückgabe des Beethovenfries von Gustav Klimt. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) zeigt sich über den einstimmigen Beschluss erleichtert. Der Wandfries, der in der NS-Zeit beschlagnahmt und nach Kriegsende formell an Erich Lederer restituiert wurde, ist seit 1986 in einem eigenen Raum im Kellergeschoß der Wiener Secession zu besichtigen. Der erforderliche "enge Zusammenhang" zwischen Ausfuhrverfahren und Ankauf durch die Republik war laut Beirat "weder in zeitlicher noch kausaler Hinsicht" gegeben.

12. Der britische Fantasy-Autor Terry Pratchett stirbt im Alter von 66 Jahren. Der Verfasser der "Scheibenwelt"-Romane, dessen Markenzeichen ein schwarzer Filzhut und ein schwarzer Mantel waren, litt an einer seltenen Form von Alzheimer. Von seinen Romanen wurden weltweit mehr als 55 Millionen Exemplare verkauft.

21. Der Horrorfilm "Ich seh Ich seh" von Veronika Franz und Severin Fiala wird bei der Diagonale als bester Spielfilm ausgezeichnet. Es ist der Beginn einer beachtlichen Serie an Filmpreisen. Den Großen Diagonale-Preis in der Sparte Dokumentarfilm sichert sich Nikolaus Geyrhalter für "Über die Jahre". Die Schauspielpreise gehen an Ulrike Beimpold ("Superwelt") und Murathan Muslu ("Risse im Beton").

26. Der langjährige "Musikantenstadl"-Moderator Karl Moik stirbt mit 76 Jahren in Salzburg. Der gebürtige Linzer moderierte die Fernsehshow von 1980 bis 2005 und galt als Urgestein der Volksmusik im TV.

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29. Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst reüssiert auch bei den "Amadeus Austrian Music Awards": Die Sängerin erhält bei der Gala im Wiener Volkstheater drei Preise, darunter die Auszeichnung als Künstlerin des Jahres sowie den Song des Jahres ("Rise Like A Phoenix"). Für sein Lebenswerk wird Arik Brauer geehrt. Als Künstler des Jahres ehrt man posthum den im Vorjahr verstorbenen Udo Jürgens.

Für Pfiffe und Buhrufe sorgte der Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier. Als er die Trophäe für den "Live-Act des Jahres" entgegennahm, sagte er: "Es ist nicht leicht auf dera Welt, wenn man als Manderl heute noch auf ein Weiberl steht."

Nazar wiederum rieb sich an der FPÖ. Man könne in Österreich immerhin "ehrlich unsere Meinung gegen Zahntechniker sagen", sagte der Rapper, der noch deutlicher wurde: "In der österreichischen Politik, da sind ein paar kleine Hurenkinder dabei."

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2. Der portugiesische Regisseur Manoel de Oliveira stirbt im Alter von 106 Jahren. Er galt als ältester aktiver Filmemacher der Welt und hatte erst im Dezember im Rahmen seines Geburtstags seinen letzten Kurzfilm "O Velho do Restelo" (Der Alte von Restelo) gezeigt. Im Laufe seiner Karriere realisierte de Oliveira mehr als 50 Filme. Für sein Lebenswerk wurde der Filmpoet 2004 in Venedig mit dem "Goldenen Löwen" und 2007 mit dem Ehrenpreis der Europäischen Filmakademie ausgezeichnet.

13. Der deutsche Literaturnobelpreisträger Günter Grass stirbt 87-jährig in einer Lübecker Klinik. Grass zählte zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der Gegenwart. Bereits sein 1959 erschienener erster Roman "Die Blechtrommel" wurde ein Welterfolg. 40 Jahre später erhielt der gebürtige Danziger für sein Gesamtwerk den Nobelpreis.

20. Der gebürtige Wiener Schriftsteller Frederic Morton stirbt im Alter von 90 Jahren. Morton schrieb Werke wie "Die Rothschilds, ein Porträt der Dynastie" sowie "Ewigkeitsgasse" und galt als Meister der sanften Satire, dessen Bestseller es weltweit in die Bücherregale schafften.

25. Bei der 26. Romy-Gala in der Wiener Hofburg wird Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst für den "TV-Moment des Jahres" ausgezeichnet, während Andre Heller eine Platin-Romy für sein Lebenswerk entgegennehmen darf. Für einen Eklat sorgt der deutsche Komiker Dieter Hallervorden mit einem "Heim-ins-Reich"-Sager. Diesen verteidigt er später: "Mein Sager war eine Spitze, eine Provokation. Allerdings mit Augenzwinkern."

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8. Am Zentralfriedhof wird die Urne von Udo Jürgens in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt. Die letzte Ruhe findet der im Dezember 2014 verstorbene Publikumsliebling unter einem weißen Marmorflügel, den sein Bruder Manfred Bockelmann entworfen hat.

9. In Venedig eröffnet die 56. Kunstbiennale. Unter dem Motto "All the World's Futures" (Alle Zukünfte der Welt) hat der nigerianische Kurator Okwui Enwezor 163 Künstler aus 53 Ländern in die Themenausstellung geladen. Unter den 89 Länderpavillons wird der armenische Pavillon zum besten Beitrag gekürt. Die amerikanische Konzeptkünstlerin Adrian Piper erhält zum Festivalauftakt den Goldenen Löwen als beste Künstlerin, während der Goldene Löwe für das Lebenswerk an den 71-jährigen ghanaischen Bildhauer El Anatsui geht.

14. Die Wiener Philharmoniker können bei überraschend schönem Wetter zu ihrem Sommernachtskonzert rund 100.000 Menschen im Schlosspark von Schönbrunn begrüßen. Erstmals werden mit dem Klassikevent gleichzeitig die Wiener Festwochen eröffnet. Diese werden bis zum 21. Juni bei der zweiten Ausgabe unter Intendant Markus Hinterhäuser 49 Produktionen anbieten und - inklusive dem Sommernachtskonzert - eine Gesamtbesucherzahl von 212.200 Personen verzeichnen.

15. Blueslegende B.B. King ist tot. Der Ausnahmegitarrist verstirbt im Alter von 89 Jahren in Las Vegas. King veröffentlichte im Laufe seiner Karriere mehr als 50 Alben, wobei zu seinen bekanntesten Liedern "Three O'Clock Blues" von 1952, "The Thrill Is Gone" von 1970 sowie "When Love Comes to Town" aus dem Jahr 1989 gehören.

24. Der60. Eurovision Song Contest gehtin Wienmit dem Favoritensieg von Schwedens Mans Zelmerlöw(Bild)zu Ende. Seit dem 16. Mai hatte das musikalische Großevent mit rund 200 Millionen Zuschauern in der Bundeshauptstadt regiert - samt Euroclub als Feierlocation, Eurovision Village als Fanmeile am Rathausplatz und Fan Cafe für die eingefleischten ESC-Anhänger. Gastgeberbonus gibt es jedoch keinen. So erleben Österreichs Vertreter, die Makemakes, beim Finale in der Wiener Stadthalle eine Enttäuschung und landen ohne einen einzigen Punkt vor Deutschlands Ann Sophie auf dem vorletzten Platz des Teilnehmerfelds.

24. Das Drama "Dheepan" des Franzosen Jacques Audiard holt bei den Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme. Das Debüt des jungen ungarischen Regisseurs Laszlo Nemes, "Son of Saul", kann am Ende den Großen Preis der Jury für sich beanspruchen. Auch den Preis der Jury kann mit dem Griechen Yorgos Lanthimos für "The Lobster" ein jüngerer Filmemacher für sich reklamieren. Die 30-jährige Rooney Mara, die in "Carol" des US-Amerikaners Todd Haynes als junge Geliebte von Cate Blanchett überzeugt, wird als beste Schauspielerin ausgezeichnet - gemeinsam mit Emmanuelle Bercot für ihr Spiel als unterdrückte Ehefrau in "Mon roi". Als bester Darsteller wird Vincent Lindon ("La loi du marche") gewürdigt.

27. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört erste Statuen in der von ihr besetzten Welterbestätte Palmyra. In den folgenden Monaten wird der IS in der historischen Oasenstadt in Zentralsyrien, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zahlreiche wertvolle Bauten in die Luft sprengen, darunter im August den weltberühmten Baal-Tempel.

29. Die Kinder- und Jugendbuchautorin Käthe Recheis stirbt in einem Linzer Krankenhaus im Alter von 87 Jahren. Die 61 Bücher der Autorin wurden in über 20 Sprachen übersetzt.

4. Auf der Wiener Donauinsel startet die erste Ausgabe des Festivals Rock in Vienna. An drei Tagen stehen über 30 Bands auf dem Programm, darunter Starformationen wie Faith No More und Metallica, Limp Bizkit und Kiss. Am Ende zählen die Veranstalter 80.000 Besucher und kündigen eine Fortsetzung 2016 an.

6. Winnetou ist tot. Der legendäre Darsteller des Indianerhäuptlings, Pierre Brice, stirbt im Alter von 86 Jahren in einem französischen Krankenhaus an den Folgen einer Lungenentzündung. Die Rolle von Karl Mays Kultfigur hatte Brice 1962 erstmals in "Der Schatz am Silbersee" übernommen und war damit im deutschsprachigen Raum zum Star geworden.

7. Schauspieler Christopher Lee stirbt im Alter von 93 Jahren in London. Legendär wurde der Hüne als Graf Dracula, erwarb sich aber auch im hohen Alter neue Fans, war er doch zuletzt in "Herr der Ringe" sowie "Star Wars" zu sehen. Insgesamt war Lee in mehr als 300 Rollen auf der Leinwand zu sehen - die meisten davon Bösewichte.

10. Die Musiklegende James Last ist tot. Der Erfinder des "Happy Party Sound" wird 86 Jahre alt. Er gilt als der erfolgreichste deutsche Bandleader nach dem Zweiten Weltkrieg, tourte mit seinem Orchester durch die gesamte Welt und verkaufte Millionen Platten und CDs.

12. Nicht nur Flüchtlingsandrang, auch Rockmusik gibt es noch im burgenländischen Nickelsdorf. Auf den Pannonia Fields II startet die 11. Ausgabe des Nova Rock. An drei Tagen treten über 70 Bands auf, darunter renommierte Acts wie die Beatsteaks, die Guano Apes, Mastodon, die Toten Hosen oder Deichkind. Ihre skandalfreie Österreichpremiere haben die US-Skandalrocker Mötley Crüe. Die Organisatoren zählen an den drei Veranstaltungstagen 125.000 Besucher, die sich auch von Hitze und Gewitter nicht abhalten lassen.

17. TV-Legende Stefan Raab beendet seine TV-Karriere. Nach mehr als 16 gemeinsamen Jahren werde er Ende des Jahres seine letzte Fernsehshow moderieren, teilen der Sender ProSieben und Raab mit.

22. Die Berliner Philharmoniker einigen sich überraschend doch auf einen neuen Chefdirigenten. Nachdem der Wahlgang im Mai noch gescheitert war, kürt man still und leise den erst 43-jährigen Russen Kirill Petrenko zum Nachfolger von Simon Rattle. Petrenko ist seit der Saison 2013/14 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, wo er im Oktober bis 2021 verlängert. Sein Amt in Berlin wird er erst 2019 antreten, davor aber das Spitzenorchester als Gast dirigieren.

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23. Der Schauspieler, Regisseur und TheaterleiterHelmuth Lohner stirbtim Alter von 82 Jahren. Er war von 1997 bis 2005 künstlerischer Direktor des Theaters in der Josefstadt. Der gebürtige Wiener war einer der profiliertesten Charakterdarsteller seiner Generation und spielte an fast allen großen Bühnen des deutschsprachigen Raums. Bei den Salzburger Festspielen war er fünf Jahre lang in der Titelrolle von Hofmannsthals "Jedermann" am Domplatz zu sehen.

27. Das Wiener Donauinselfest startet wie gewohnt zwischen Nord-und Reichsbrücke in seine 32. Ausgabe - und wird am Ende nach drei Tagen einen Besucherrekord von 3,3 Millionen vermelden. Der Veranstalter, die Wiener SPÖ, lockt die Inselgäste mit 1.500 Künstlern auf elf Bühnen, darunter als Headliner Anastacia und das heimische Popwunder Wanda.

5. Der 39. Ingeborg-Bachmann-Preis ist in Klagenfurt fest in der Hand der Frauen. Der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an die 35-jährige Schweizerin und Deutsche Nora Gomringer. Die Grazerin Valerie Fritsch erhält sowohl den Kelag-Preis als auch den BKS-Bank-Publikumspreis, die rumänisch-schweizerische Autorin Dana Grigorcea bekommt den 3sat-Preis zugesprochen.

10.Der mit der Boris-Pasternak-Verfilmung „Doktor Schiwago“ berühmt gewordene SchauspielerOmar Sharifstirbt im Alter von 83 Jahren in Kairo an einem Herzinfarkt.

22. Die 70. Bregenzer Festspiele werden feierlich eröffnet. Das Programm des ersten Festivals der neuen Intendantin Elisabeth Sobotka startet mit der Premiere von Giacomo Puccinis „Turandot“ auf der Seebühne, wo Regisseur Marco Arturo Marelli ein bildgewaltiges Spektakel entfacht. Am Ende machen knapp 228.000 Besucher und eine Auslastung von 98 Prozent die Verantwortlichen „sehr, sehr glücklich“.

23. Der Hollywood-Streifen „Mission: Impossible - Rogue Nation“ feiert an einem seiner Drehorte die Weltpremiere: In der Wiener Staatsoper schwärmt Topstar und Hauptdarsteller Tom Cruise vom „elegantesten Abend meines Lebens“.

26. Mit einer Festrede des deutschen Philosophen und Publizisten Rüdiger Safranski werden die 95. Salzburger Festspiele eröffnet. Das Programm, das an 45 Tagen 188 Veranstaltungen an 14 Spielstätten bietet, läuft zu diesem Zeitpunkt bereits seit einer Woche. Am Abend wird Peter Konwitschnys eigenwillige Interpretation von Wolfgang Rihms „Eroberung von Mexico“ zu einem der Höhepunkte des diesjährigen Opernprogramms, das auch mit Wiederaufnahmen wie „Rosenkavalier“ und „Il trovatore“ künstlerisch punkten kann. Am Ende werden fast 263.000 Besucher gezählt, die bei einer Gesamtauslastung von 95 Prozent und einer Rekord-Karteneinnahme von 28,64 Millionen Euro ein kleines Plus in den Kassen zurücklassen.

20. In St. Pölten startet die 15. Auflage des Frequency Festivals. An drei Festivaltagen werden insgesamt 120 Acts geboten. Rund 120.000 Besucher sehen u.a. US-Rapper Kendrick Lamar, die britischen Chemical Brothers sowie die Punkband Offspring.

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26.Der Wiener Schauspieler, Regisseur und ProduzentPeter Kernstirbt im Alter von 66 Jahren. Kern drehte als Schauspieler u.a. mit Fassbinder, Zadek und Wenders. Nahezu 30 Filme verantwortete der schwergewichtige und exzentrische Künstler als Regisseur. In ihrem Nachruf nennt ihn die „Süddeutsche“ „einen der letzten Dinosaurier des Autorenfilms“.

27. Die traditionelle Kritikerumfrage des Fachblatts „Theater heute“ bringt für 2014/'15 einen Triumph des Burgtheaters. Es wird zum Theater des Jahres gewählt, Dusan David Parizeks Uraufführung von „Die lächerliche Finsternis“ wird Inszenierung des Jahres, Stefanie Reinsperger Schauspielerin bzw. Nachwuchsschauspielerin des Jahres.

30. Der britische Schriftsteller und Neurologe Oliver Sacks stirbt im Alter von 82 Jahren in New York. Er wurde mit Büchern wie „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ bekannt, in denen er neurologische Krankheitsbilder anschaulich und in teils humorvollem Stil darstellte.

12. Das homoerotische Liebesdrama „Desde alla“ des Debütregisseurs Lorenzo Vigas aus Venezuela gewinnt den Goldenen Löwen der 72. Internationalen Filmfestspiele Venedig. Damit geht die höchste Auszeichnung des ältesten Filmfestivals der Welt erstmals nach Südamerika.

13. Der renommierte US-Kulturhistoriker Carl E. Schorske stirbt im Alter von 100 Jahren. Berühmt wurde er durch sein Anfang der 1980er-Jahre erschienenes, mit dem Pulitzerpreis prämiertes Werk „Wien - Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle“.

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20. Als erste Schwarze wird Viola Davis („How To Get Away With Murder“) bei der Verleihung der wichtigsten Fernsehpreise mit einemEmmy als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Weitere große Gewinner bei der 67. Emmy-Verleihung in Los Angeles sind der bisher erfolglose „Mad Men“-Star Jon Hamm und die Fantasyserie „Game of Thrones“, die gleich zwölf Preise abräumt.

29. Hellmuth Karasek, einer der bekanntesten deutschsprachigen Literaturkritiker, stirbt im Alter von 81 Jahren in Hamburg. Der langjährige Kulturchef des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ prägte neben dem 2013 gestorbenen Marcel Reich-Ranicki die ZDF-Sendung „Das literarische Quartett“ und wurde so einem Millionenpublikum bekannt.

3. Mehr als 100.000 Menschen finden sich am Wiener Heldenplatz zum Solidaritätskonzert „Voices for Refugees - Konzert für ein menschliches Europa ein.

5. Henning Mankell, einer der bedeutendsten Vertreter der nordischen Kriminalliteratur, stirbt im Alter von 67 Jahren. In seinem letzten Buch hatte sich der schwedische Schriftsteller und Theaterregisseur ausführlich mit seiner Anfang 2014 erhaltenen Krebsdiagnose auseinandergesetzt. Berühmt wurde der politisch engagierte Mankell durch seine Krimis über den Kommissar Kurt Wallander. Mehr als 40 Millionen Mal verkauften sich seine in über 40 Sprachen übersetzten Bücher weltweit.

8. Die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch erhält den Literaturnobelpreis 2015 zuerkannt. Die 67-jährige Autorin wird „für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“ ausgezeichnet, wie die Königlich-Schwedische Akademie in Stockholm mitteilt. Die Auszeichnung ist mit acht Millionen Kronen (rund 860.000 Euro) dotiert.

26. Die Wiener Schauspielerin, Nestroy-Preisträgerin und Regisseurin Birgit Doll stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 57 Jahren.

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26.Mit einem gewaltigen Staraufgebot feiert der 24. James-Bond-Film„Spectre“Weltpremiere in London. In der Royal Albert Hall geben sich in Anwesenheit von Prinz William, seiner Frau Kate und seinem Bruder Prinz Harry u.a. 007-Darsteller Daniel Craig, Regisseur Sam Mendes und Christoph Waltz die Ehre. Der österreichische Oscarpreisträger verkörpert in dem Film Bonds Widersacher Franz Oberhauser. 20 Minuten sind die drei heimischen Drehorte Altaussee, Sölden und Obertilliach im Bild - bei 148 Minuten Gesamtlaufzeit.

2. Bei der Nestroy-Gala im Ronacher dominieren zwei Akademietheater-Produktionen, die je drei Preise erhalten: Die Uraufführung von „Die lächerliche Finsternis“ gewinnt den Autorenpreis (Wolfram Lotz), den Nestroy für die beste deutschsprachige Aufführung (Dusan David Parizek) und den Preis für den besten weiblichen Nachwuchs (Stefanie Reinsperger). „John Gabriel Borkman“ räumt den Regiepreis (Simon Stone) sowie die Auszeichnungen für den besten Schauspieler (Martin Wuttke) und für die beste Nebenrolle (Roland Koch) ab. Die 79-jährige Elisabeth Orth wird als beste Schauspielerin ausgezeichnet, der Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer für sein Lebenswerk.

9. Ernst Fuchs, der bekannteste Vertreter des Phantastischen Realismus, verstirbt mit 85 Jahren in Wien. Der Maler hat sich über den engen Kreis der Kunstkenner hinaus mit markantem Vollbart und charakteristischen Käppchen im Gedächtnis der Öffentlichkeit verankert.

9. Amedeo Modiglianis „Nu Couche“ (Liegender Akt) wird bei Christie's in New York für 170,4 Millionen Dollar (158 Millionen Euro) versteigert und damit zum zweitteuersten je bei einer Auktion verkauften Kunstwerk. Nur Pablo Picasso ist noch teurer: Seine „Frauen von Algier“ wurden im Mai für 179,4 Millionen Dollar versteigert.

16. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs stimmt eine Mehrheit für einen gemeinsamen Weg mit der Haselsteiner Familienprivatstiftung und der Albertina. Nach der auf rund 30 Mio. Euro geschätzten Sanierung des Wiener Künstlerhauses soll ab 1. September 2018 das traditionsreiche Haus am Karlsplatz je zur Hälfte von der Künstlerhaus-Gesellschaft sowie unter kuratorischer Verantwortung der Albertina als „Schaufenster für österreichische Kunst“ bespielt werden.

19. Zwei Tage lang ist Xavier Naidoo Deutschlands Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC) 2016. Die Entscheidung der ARD, den umstrittenen Sänger, dem Kritiker Rechtspopulismus und Homophobie vorwerfen, in Stockholm ins Rennen zu schicken, sorgt für einen Proteststurm, worauf der Sender seine Entscheidung wieder zurücknimmt.

20. Der internationale Architekturwettbewerb für die Neugestaltung des Wien Museums ist entschieden: Das Siegerprojekt stammt vom österreichische Architektenteam Winkler+Ruck (Klagenfurt) und Ferdinand Certov (Graz). Es sieht einen Aufbau auf das bestehende Gebäude von Oswald Haerdtl vor - der unter anderem über eine Terrasse mit Blick über den Karlsplatz verfügen soll. Die Eröffnung wird für spätestens 2020 anvisiert.

24. Erstmals werden konkrete Zahlen für das Gesamtprojekt einer Neugestaltung des Heldenplatzes - inklusive Haus der Geschichte, Bücherspeicher und Tiefgarage - bekannt: 111,35 Mio. Euro nennt die Steuerungsgruppe in ihrem Bericht, welcher dem Ministerrat vorgelegt wird. Auch das von der ÖVP favorisierte „Haus der Zukunft“ am Heldenplatz soll umgesetzt werden. Die aus 15 unterschiedlichen Institutionen besetzte Steuerungsgruppe soll bis Ende Jänner 2016 dafür eine Kostenschätzung abgeben.

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28.Der große Regisseur Luc Bondy, von 2001 bis 2013 Intendant der Wiener Festwochen und zuletzt Direktor des Pariser Odeon-Theaters, stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren. Die Kulturwelt beklagt einen großen Verlust.

6. Der Originalklangapologet Nikolaus Harnoncourt zieht sich an seinem 86. Geburtstag endgültig vom Pult zurück: „Meine körperlichen Kräfte gebieten eine Absage meiner weiteren Pläne“, schreibt der Dirigent und Gründer des Concentus Musicus Wien in einem öffentlichen Brief an sein Publikum, das ihm Jahrzehnte die Treue hielt.

8. Der Sänger, Schauspieler, Dirigent und Moderator Herbert Prikopa stirbt kurz nach seinem 80. Geburtstag nach langer schwerer Krankheit. An der Volksoper Wien, wo er Ehrenmitglied war, spielte er mehr als 90 Hauptrollen. Im Fernsehen präsentierte er viele Jahre die ORF-Kindersendung „Auch Spaß muss sein“, im Radio war er Teil des legendären „Guglhupf“-Teams auf Ö1.

10. Christian Kircher, Finanzdirektor des Wien Museums, wird als neuer Geschäftsführer der Bundestheater-Holding präsentiert. Sein Amt tritt der 51-Jährige am 1. April 2016 an. Bis dahin wird der interimistische Holding-Chef Günter Rhomberg weiter die Geschäfte führen.

12. Die Tragikomödie „Ewige Jugend“ mit Michael Caine und Harvey Keitel ist der große Gewinner beim 28. Europäischen Filmpreis. Der Film des Italieners Paolo Sorrentino wird in Berlin als bester europäischer Film ausgezeichnet. Österreichs zweifacher Oscar-Preisträger Christoph Waltz wird für seinen „Beitrag zum Weltkino“ geehrt.

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14.Der neue „Star Wars“-Filmhat in Los Angeles Weltpremiere. „Episode VII - Das Erwachen der Macht“ war nicht nur von Fans weltweit mit Spannung erwartet worden. Der Filmstart wird zum besten - sowohl in dewr weltweiten Gesamtrechnung als auch in Nordamerika und Österreich.