Kultur

Comeback für zwei Klassiker

Die KURIER-Spezialisten haben gewählt – natürlich völlig subjektiv. An der Spitze in den Kategorien Kunst und Musik finden sich zwei altbekannte Institutionen, die dieses Jahr ein Comeback schafften. (Hier geht es zu den Besten in Film, Kabarett und Literatur).

POP

Platz 1: David Bowie

Zehn Jahre hatte David Bowie gewartet. So lange, dass keiner mehr glaubte, dass er je wieder eine Platte machen wird. Und dann an seinem Geburtstag, am 8. 1., überraschte er aus dem Nichts heraus mit der großartigen Single „Where Are We Now“.

Im März erschien „The Next Day“, das 24. Studio-Album des vielleicht einflussreichsten Musikers, den die Rockmusik je hatte. Dazu gab es großartige Videos. Und in London wurde David Bowie mit einer Ausstellung (siehe Bildergalerie) geehrt, die fünf Monate lang komplett überlaufen war.

David Bowie als Schamane des 21. Jahrhunderts

Alle Inhalte anzeigen

Platz 2: Jake Bugg

Im März stand Jake Bugg im Wiener Flex noch etwas schüchtern auf der Bühne. Aber er hielt, was seine Debüt-Album „Jake Bugg“ ein paar Monate davor versprochen hatte: Der 19-Jährige schreibt tolle Songs, die mit Recht die Assoziation „Neuer Bob Dylan“ hervorrufen. Eben ist ein zweites, ebenso gutes Album erschienen. Und mit 250 in der Zwischenzeit gespielten Shows und entsprechendem Selbstbewusstsein konnte Bugg sein Publikum beim Konzert im Gasometer Ende 2013 richtig aus der Reserve locken.

Platz 3: Robbie Williams

Okay, die vielen Robbie-Williams-Köpfe bei der „Take The Crown“-Show waren schon etwas übertrieben. Aber das Konzert des Pop-Königs in der Wiener Krieau war trotzdem toll. Und dann kam Robbie Ende des Jahres auch noch mit dem Album „Swings Both Ways“ an ..

Der Bonus dabei: Williams coverte nicht nur Klassiker dieses Genres, sondern schrieb mit „Angels“-Songwriter Guy Chambers auch ein paar eigene Songs dafür, in denen er seinen schrägen Humor mit lässigen Sinatra-Sounds verbunden hat.

Eindrücke von Robbie Williams' Konzert in der Wiener Krieau Mitte Juli:

Alle Inhalte anzeigen

Platz 1: Kunstkammer im KHM

Es war die Wiedereröffnung des Jahres: Nach zehnjähriger Schließungs-, Planungs- und Bauzeit war Ende Februar die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums (KHM) in Wien wieder zugänglich. Das Interesse war riesig: Weit mehr als eine halbe Million Besucher wurden seither verzeichnet. Die Neuaufstellung zeigt Kleinskulpturen und Gobelins ebenso wie kunstvolle Automaten und prunkvoll gearbeitete Exotica sowie mannigfaltige Objekte aus Gold, Silber, Kristall und Edelstein – darunter die weltberühmte „Saliera“.

Alle Inhalte anzeigen

Platz 2: Prinz Eugens Winterpalais

Die Pracht der Belvedere-Doppelschlösser, Prinz Eugens Sommersitz, kennt fast jeder. Just zum 350. Geburtstag des kunstsinnigen Feldherren wurde auch das restaurierte Winterpalais zum ersten Mal öffentlich zugänglich und zum Ausstellungsort. Der barocke Palazzo, den sich Prinz Eugen von 1693 an über Jahrzehnte errichten und immer wieder ausbauen ließ, gilt als der prächtigste seiner Art in der Stadt. Seit 1848 residierte hier das österreichische Finanzministerium. Jetzt gehört das Palais zum Belvedere-Ensemble.

Alle Inhalte anzeigen

Platz 3: Lucian Freud

Eine späte Heimkehr für den Enkel von Sigmund Freud, die umso sehenswerter ausgefallen ist: Das Kunsthistorische Museum zeigt derzeit (noch bis 12. Jänner) die erste große Ausstellung zum britischen Malerstar Lucian Freud in Wien. Freud (1922–2011) war noch selbst in die Auswahl der rund 40 Werke involviert. Das Resultat ist eine fantastische Ausstellung, die die Entwicklung Freuds von den frühen, kleinteiligen Bildern bis hin zu den überdimensionalen Porträts im letzten Raum nachvollziehbar macht.

Alle Inhalte anzeigen