Kultur

Überraschung: Kristina Hammer folgt auf Helga Rabl-Stadler

Helga Rabl-Stadler hört tatsächlich – nach 27 Jahren – als Präsidentin der Salzburger Festspiele auf. Es gab eine Ausschreibung, an der sich 32 Personen beteiligt haben. Am Dienstag fanden die Hearings vor dem politisch besetzten Kuratorium statt, am Mittwochnachmittag gab Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) die überraschende Entscheidung bekannt: Kristina Hammer wird ab Jänner auf Rabl-Stadler folgen. Dies sei ein weiterer Schritt in die Internationalisierung der Salzburger Festspiele, so Haslauer.

Kristina Hammer studierte Jus in Mainz und promovierte mit „summa cum laude“ in Europäischem Wirtschaftsrecht an der Universität Wien. Ihre Ausbildung schloss sie mit einer Tätigkeit beim Europäischen Gerichtshof und der Veröffentlichung eines juristischen Handbuchs zum freien Warenverkehr in der Europäischen Union ab.

Von 1996 an arbeitete sie  für die Gerngross AG und entwickelte  das Konzept für den „Steffl“ als Luxuskaufhaus. Ab dem Jahr 2000 war sie in London bei Ford für die Markenkommunikation und Visualisierung der Premiummarken zuständig, von 2007 bis 2009 leitete sie die Marketing Kommunikation von Mercedes-Benz in Stuttgart. Seit mehr als zehn Jahren ist sie Inhaberin der Markenberatung HammerSolutions in Zürich, seit 2019 engagiert sich die zweifache Mutter im Vorstand der Freunde der Oper Zürich, zuständig für Marketing und Kommunikation. 

Haslauer betonte ihre hohe soziale Kompetenz – und die hohe Affinität zu den Festspielen. „Ich bin mit Salzburg seit meiner Kindheit verbunden“, sagte Kristina Hammer bei der Präsentation. Sie hätte als Kind mit ihren Großeltern an Proben mit Herbert von Karajan teilgenommen.

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Herausragende Auslastung

Vor der Bekanntgabe zog Helga Rabl-Stadler kurz Bilanz über die Festspiele 2021. Sie erwähnte, dass die 101. Kuratoriumssitzung hinter ihr liege, ihre vorletzte: "Die letzte wird im Februar 2022 sein - zur Entlastung der Geschäftsführung." Helga Rabl-Stadler erwähnte die herausragende Auslastung, von der "andere nur träumen" könnten. Und sie hätte heuer 10,3 Millionen Euro an Sponsorengelder gebracht (statt der erwarteten neun Millionen Euro).

Intendant Markus Hinterhäuser ergänzte: "Kulturveranstaltungen sind möglich" - auch in Zeiten der Pandemie. Daher, auch wenn Rabl-Stadler nicht mehr mit von der Partie ist: "Wir gehen hoffnungsfroh ins Jahr 2022 - mit einem kleinen Polster für die Intendanz", so die Noch-Präsidentin. Und wenn die Pandemie wider Erwarten doch nicht vorbei sein sollte: "Wir haben bereits Routine im Umgang", sagte Hinterhäuser. 

Der Intendant hatte dem Kuratorium sein Programm für 2022 vorgestellt. Es sei "ein starkes Programm". Der Öffentlichkeit präsentiert wird das Programm am 10. Dezember.