Kultur

Büchervorschau: Der Hundertjährige verhandelt mit Nordkorea

Allan Karlsson wird Nordkoreas Diktator Kim Jong-un am 6. September zu Friedensverhandlungen treffen.
Das ist überraschend. Denn eigentlich wollte sich der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, an den Stränden von Bali ausruhen.
So war es von Autor Jonas Jonasson geplant gewesen. Weltweit wurden mehr als zehn Millionen Exemplare von Karlssons Abenteuerroman verkauft, davon viereinhalb Millionen im deutschen Sprachraum.
Aber Jonasson braucht Karlsson, „um die Dinge beim Namen zu nennen.“

„Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“  aus dem Verlag C. Bertelsmann ist einer der programmierten Bestseller im Bücherherbst ...
... der schon im Hochsommer beginnt. Die Vorschauen der Verlage sind verschickt, überraschend ist nicht nur die Fortsetzung mit dem alten Schweden. Sondern auch, wie eilig es die Verlage diesmal haben und schon im August viele Herbsttitel ausliefern, z. B. endlich wieder etwas von Wolf Wondratschek, den Roman „Selbstbildnis mit russischem Klavier über Musik und die Freiheit der Kunst.
Und Jo Nesbø, der seine  „Macbeth“-Version in einer korrupten Industriestadt ansiedelt. Sowie  Neues von Michael KöhlmeierStephen King, Isabel Allende, Erika PluharDennis Lehane ... Alles im August, auch ein Roman über Stan Laurel.
Was beim ersten Durchschauen noch auffällt:
Von Daniel Glattauer kommt im September eine Komödie auf die Bühne und ins Buch:  „Vier Stern Stunden“, zwei Frauen und zwei Männern im Hotel.
Vom verstorbenen Michael Crichton wurde eine Vorgeschichte zu „Jurassic Park“ entdeckt. „Dragon Teeth“ spielt bei Dinosaurierknochensucher im 19. Jahrhundert. Mehrere US-Kritiker, die das Buch schon Ende 2017 lesen konnten, waren erfreut.
Der Tiroler Bernhard Aichner zieht nach seiner in 15 Ländern erfolgreichen Totengräberin-Trilogie nach „Bösland“. Im KURIER fasst er die Handlung zusammen: „Ein  Mord unter Kindern. Psychische Störungen,  die Sehnsucht nach Liebe und einmal mehr  Rache. ...“
Geht’s bitte kürzer?
„Na gut, drei Worte: Richtig geiler Scheiß.“
Der Wiener Philipp Weiss debütiert bei Suhrkamp mit einem fünfbändigen Roman, 1200 Seiten: „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“. Frage: Worum geht es?
Philipp Weiss: „Das ist für mich die allerschwierigste Frage. Ich habe den Verdacht, dass der Roman mit allem, was er ist und sein will, eben diese Frage torpediert ...“
Und der Hundertjährige, der die Welt retten will, wird auch Donald Trump und Angela Merkel treffen.