Buchkritik: "Kieselsteine" von Renate Welsh
Von Peter Pisa
Renate Welsh, Jahrgang 1937, hat immer Plädoyers für Menschlichkeit geschrieben, egal ob es Kinderbücher waren („Vamperl“) oder in ihren endlich nicht mehr vergriffenen Geschichten über den Widerstand gegen Hitler („In die Waagschale geworfen“); und wenn man jetzt ihre Erinnerungen an die eigene Kindheit liest, wenn man liest, wie sie aufwuchs, wie sie wurde, wie sie geliebt wurde, versteht man, warum sie so wurde.
Von Depperten
Wie „Kieselsteine“ liegen die Erzählungen auf ihrem Weg. Kinder brauchen Kieselsteine. Es war eine Kindheit während des Krieges. Vom Opapa ist die Rede, früh gestorben, unvergesslich, wie er mit Renate in ein Gemälde hineinspazierte, Hand in Hand, lange vor Mary Poppins. Von der Hausmeisterin Frau Suchadownik nahm sie mit: „Du bist zwar g’scheit, aber es gibt keinen Depperten auf der Welt, von dem du nicht noch was lernen könntes.“
Renate Welsh: „Kieselsteine“
Czernin
Verlag.
120 Seiten.
19 Euro.
KURIER-Wertung: ****