Sommerkrimi mit Magenschmerzen am Millstättersee
Von Barbara Beer
Benedikt Kordesch ist alles, was man in der Provinz nicht leiden kann. Allen voran Wiener. Er selbst ist auch nicht wenig vorurteilsbeladen. Am Millstätter See zum Beispiel, glaubt er zu wissen, sind alle Rassisten. Das mit dem Mord hat ihn aber dann doch überrascht. Und warum er sich von der Staatsanwältin hat überreden lassen, nach so langer Zeit wieder einen Fall als Ermittler zu übernehmen, weiß er eigentlich auch nicht. Er hätte sich an diesem schönen Sommertag doch in aller Ruhe seiner Gastritis widmen können. „Das Paradies war früher schöner“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, und das geht in Ordnung. Ermittler Kordesch ist schön schräg. Von der Sorte gibt’s zwar nicht wenige, aber Kordesch ist ein Sympathler. Er hat was gegen E-Bikes (danach kommen bloß noch „Rollator, Rollstuhl und Tod“) und verwendet noch Ausdrücke wie „leiwand“. Simon Ammer ist übrigens ein Pseudonym des Wiener Schriftstellers Daniel Wisser, von dem zuletzt der famose Roman „0 1 2“ erschien.