Kultur/Buch

Michael Stavarič: Being Thomas Bernhard

Wer sich vorstellen kann, wie sich Insekten auf einer Windschutzscheibe im Mund anfühlen, der ist hier klar im Vorteil. Der Protagonist von Michael Stavaričs Roman „Phantom“ hat dieses Gefühl recht oft. Thom heißt dieser Typ, der in einer Art Bewusstseinsstrom in Sätzen über ganze Seiten hinweg, mit wenigen Punkten, aber vielen Kommas, von seinem Loser-Dasein berichtet.

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Von den Eltern, die er nicht besonders mag, ebenso wie die Gesellschaft ganz allgemein. Von der verlorenen Liebe zur Kellnerin Gretchen, der zuliebe er als Gast selbst Schnitzel servierte, nur, um ein wenig Aufmerksamkeit von ihr zu bekommen. Vergeblich, die Gute heiratete, während er krank daheim lag. An einem einzigen Tag innerhalb weniger Minuten (24. März von 10.44 bis 11.10 Uhr) spielt sich dieser innere Monolog ab. Es könnte der einer Thomas-Bernhard-Figur sein. Bernhard wird vorab zitiert. Eine hochkomische Bernhard-Hommage, wenn nicht Persiflage, ist dies jedenfalls.