Er wäre zu Charlie Brown ans Zeichenbrett geflüchtet
Von Peter Pisa
Charlie Brown schaut auf den leeren Teller: „Gibt es keine Kerzen zum Ausblasen?“ – „Wir wussten nicht, wie alt du bist“, sagt Shermy. „Darum haben wir sie weggelassen.“ – „Und der Kuchen?“ – „Wir waren nicht mal sicher, ob du Geburtstag hast. Deshalb haben wir keinen mitgebracht!“
Zum Vererben
Verloren wie Charlie fühlte sich Charles M. Schulz als Kind. Die Angst, unsichtbar zu sein, gab den „Peanuts“ viel Philosophie mit. Schulz wäre exakt heute 100 geworden. Er hätte sich hinter dem Zeichenbrett versteckt. Der Carlsen Verlag hat sein Gesamtwerk in 26 Bänden – und jetzt ein Jubiläumsbuch mit einer Auswahl der Comicstrips aus fünf Jahrzehnten. Nicht allein zum Lesen, auch zum Vererben eines Schatzes: Denn es wird immer jemanden geben, der versteht, wenn ein kleiner Bub sagt: „Da kommt der alte Charlie Brown! Unser guter, alter Charlie Brown. Der gute, alte Charlie Brown … Wie ich ihn hasse!“ Damit begann 1950 alles. Eigentlich eine gute Abschiedsgeschichte.
„Der Schöpfer der Peanuts – Zum 100. Geburtstag von Charles M. Schulz“
Carlsen Verlag.
560 Seiten.
81,30 Euro.
KURIER-Wertung: *****
Kurzfristig wurde das Datum der Veröffentlichung des Buchs auf Jänner 2023 verschoben