Der neue T.C. Boyle: Zeckenhorror
Von Barbara Beer
Ungemütlich wird es hier ziemlich rasch. Weil ihr Freund wegen angeblicher Allergien keine Haustiere duldet, holt sich die einsame Cat eine Schlange. „Willie“ nennt sie die. Aber bevor sie heimfährt, braucht sie erst einmal einen Drink. Willie kommt mit. Im Sackerl. Da hat man noch irgendwie Mitleid mit dem Tier. Vor allem aber weiß man: Das mit Willie war keine gute Idee.
Die Schlangengeschichten werden allerdings nicht die einzige Katastrophe in diesem Roman. Hier das ewig feuchte Florida, wo alles im Matsch versinkt und wo man, wenn man ein, zwei Drinks zu viel intus hat, vermeint, auf Alligatoren zu wanken. Dort das sengend heiße Kalifornien, wo die Waldbrände immer näher kommen und das einzige, das sich hartnäckig ans Leben klammert, die Zecken sind. Rasanter Umwelthorror, in dem es trotz allem viel zu lachen gibt. Wohl Galgenhumor.