Buchkritik: Rebecca Makkai und "Die Optimisten"
Von Peter Pisa
„Es ist immer nur vorübergehend ruhig, die Lage ist nur zwischendurch stabil“, sagt Rebecca Makkai (Bild oben), der mit „Die Optimisten“ ein starkes Stück Erinnerung an die Anfänge einer Pandemie geschrieben hat.
Chicago
Niemand will sterben, bevor die Geschichte zu Ende ist – aber wenige werden auf der letzten Seite noch am Leben sein. Die Viren kamen in den USA wie Tsunamis in Zeitlupe von beiden Küsten. Bis heute gibt es 39 Millionen AIDS-Tote. Das ist ein Unterschied zur aktuellen Krise.
Schauplatz ist die Schwulenszene von Chicago (Heimat der Autorin). 1985 wusste man noch so wenig. Man lernte: Liebe ist Rettung, wenn Zwei zusammenbleiben. Oder Bedrohung, wenn einer fremdgeht.
Makkai nahm sich sehr zurück, damit niemand sagen kann, sie habe es darauf angelegt, dass man schluchzt. Lieblingsdialog: „Protestaktionen sind das drittbeste Gefühl der Welt.“ – „Was ist das zweitbeste?“– „Eine nasse Badehose ausziehen.“
Rebecca
Makkai: „Die Optimisten“
Übersetzt von
Bettina
Abarbanell .
Eisele Verlag.
624 Seiten. 24,70 Euro
KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern