Buchkritik: Emily Walton und "Miss Hollywood"
Von Peter Pisa
In einer Zeit, in der immer weniger Menschen wissen, wer Elizabeth Taylor und Richard Burton waren und wer Katherine Hepburn und Spencer Tracy, will Emily Walton - geboren in Oxford, verheiratet in Wr. Neustadt (Foto oben) - mutig Interesse für Mary Pickford und Douglas Fairbanks wecken, beginnend 1910. Zwei Giganten der Stummfilm-Ära, zeitweise mit Konkurrent Charlie Chaplin befreundet.
Traumpaar
Schon mit „Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte“ über Partys 1926 an der Côte d’Azur hatte die Autorin den Eindruck erweckt, mit dem Notizblock dabei gewesen zu sein. Das gelingt ihr zeitweise auch in „Miss Hollywood“, wenn „America’s Sweetheart“ und der Abenteurer zum Traumpaar werden. Bis zur Scheidung 1936. Aber so weit reicht der Roman gar nicht. Er endet mit der Gründung ihrer Filmgesellschaft United Artists. Die Herzen erreicht er nicht. Bei der Beziehungsgeschichte Hepburn – Tracy hätte man vermutlich nicht gemerkt, dass 500 Seiten ganz schön viel sein können.
Emily Walton:
„Miss Hollywood“
Heyne Verlag.
544 Seiten.
13,90 Euro
KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern