Asako Yuzukis Roman "Butter" ist ein fetter Genuss
Von Peter Pisa
Auch wenn es nach Mitternacht ist, bis das Buch fertig gelesen ist: Man wird Hunger haben – am besten: frisch gekochter Reis mit Butterflocken und paar Tropfen Sojasauce.
„Butter“ ist der in die halbe Welt verkaufte Roman der Japanerin Asako Yuzuki (Foto oben). Sie mag Butter. Butter ist teuer und nicht so einfach in Tokio zu bekommen. Der Roman handelt vom Glück, denn es geht um gutes Essen.
Zuerst kochen
Zweitens ist er ein Blick in ein Land, in dem eine Frau nur einen Wert hat, wenn sie schlank ist. „Sowas wie eine Leiche“ soll die Japanerin von heute sein; und kochen soll sie können. Drittens ist „Butter“, inspiriert von einer wahre Geschichte, eine fesselnde psychologische Studie: Eine Reporterin besucht die verhaftete – mollige! – Mörderin im Gefängnis und wird ein Fan jener Frau, die ihre Verehrer zuerst haubenverdächtig bekochte und dann, wenn sie lästig wurden, beseitigte.
Eine Provokation ist dieses Buch und ein fetter Genuss.
Asako Yuzuki: „Butter“
Übersetzt von Ursula Gräfe.
Blumenbar
Verlag.
442 Seiten.
23,95 Euro
KURIER-Wertung: ****