Belvedere und KHM weiter im Höhenflug
Von Thomas Trenkler
Das Belvedere durchbrach nach 2012 zum zweiten Mal die magische Zahl von einer Million: Im vergangenen Jahr wurden 1,075 Millionen Besucher gezählt. Das auf Kunst aus Österreich spezialisierte Museum setzt damit den Höhenflug fort, der von Direktorin Agnes Husslein 2007 eingeleitet wurde. Zuvor, unter Gerbert Frodl, kam das Belvedere in der Regel auf plus/minus 400.000 Besucher.
Beachtliche Steigerungen sind auch im Hauptgebäude des Kunsthistorischen Museums festzustellen: Obwohl KHM-Generaldirektorin Sabine Haag kaum teure Sonderschauen macht, sondern die Sammlung ins Zentrum rückt, stieg die Frequenz von 546.134 Besuchern im letzten Jahr Wilfried Seipels (2008) auf nun 798.524. Einer der Gründe ist die im März 2013 wiedereröffnete Kunstkammer.
Die Albertina, die im Jahr 2008 dank einer Van-Gogh-Retrospektive beinahe eine Million Besucher zählte, hielt 2014 mit 600.121 Besuchern das Level der letzten Jahre. Im Rahmen blieb auch das Leopold Museum (349.689 Besucher). Mumok-Direktorin Karola Kraus konnte auch 2014 mit 186.170 Besuchern nicht an die Erfolge ihres Vorgängers Edelbert Köb anschließen.
Verstaubte Schätze
Mit nur 111.590 ehrlich gezählten Besuchern schnitt das Museum für angewandte Kunst (MAK) wieder sehr enttäuschend ab. Absurd: Ähnlich viele Besucher, nämlich 103.361, hatte der vom KHM mit zeitgenössischer Kunst bespielte Theseustempel im Volksgarten – allerdings bei freiem Eintritt.
Insgesamt kam der KHM-Konzern (inklusive Schloss Ambras) auf 1,46 Millionen Besucher. Handlungsbedarf besteht für die Schatzkammer: Die Besucherzahlen sanken im letzten Jahrzehnt um ein Drittel auf 234.657.
Das Naturhistorische Museum konnte mit 644.100 Besuchern das Rekordergebnis (754.768 im Jahr 2013) nicht wiederholen, das Technische Museum hatte 373.592, die Österr. Nationalbibliothek in den musealen Bereichen 268.049 Besucher.