Aus dem Herzen Rumäniens
Von Karl Oberascher
Maramures. Für die Rumänen ist die Region im Norden des Landes die Wiege ihrer Kultur. Die Menschen vor Ort, die in den ärmlichen Dörfern oft ohne Strom ausharren, wollen dagegen nur weg, erzählt Emesö Benkö im Gespräch mit Kurier.at. In ihren Bildern gibt die junge Fotografin Einblick in diese verklärte Welt. Einsame Straßen, unverputzte Fassaden und heruntergekommene Pferdekutschen. Szenen, wie aus der Zeit gefallen. Die Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen den Alltag der Menschen in dieser traditionell geprägten Region, aus der die Jungen wegziehen und nur die Alten bleiben. Emesö Benkö selbst stammt aus dem Westen Rumäniens – aus der 300.000-Einwohner-Stadt Timișoara - seit drei Jahren lebt sie jetzt in Wien. Für ihre Serie kehrt sie zweimal im Jahr in die Dörfer in Maramures zurück. „Ich kenne die Leute, und das sieht man auch auf den Fotos.“
Porträts und Motive klassischer Street Photography
Emesö Benkö will sich nicht auf eine Genre einschränken. „Muss ich auch nicht, weil ich alles will“, meint sie selbstbewusst. Vorbilder will sie auch keine nennen. „Außer natürlich Koudelka“. Der tschechische Magnum-Fotograf wurde in den 60er Jahren mit seinen ausgedehnten Zyklen über das Leben der rumänischen Landbevölkerung berühmt.
Im "Eigensinnig" werden die Bilder aus den Dörfern in Maramures einer Serie über Romadörfer gegenübergestellt. „Ich komme aus Rumänien. Für mich ist der Unterschied vollkommen klar.“ Aus dem 600 Kilometer entfernten Wien kann dieser Unterschied schon einmal verschwimmen. „Auf den ersten Blick sind sie scheinbar idente Orte, und doch sind sie zwei grundverschiedene Welten“, erklärt Toni Tramezzini.
Schauraum für Mode und Fotografie
Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Februar 2013 im "eigensinnig - Schauraum für Mode und Fotografie zu sehen"
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag: 11:00 - 19:00; Samstag: 10:00 - 18:00