Kultur

Stunde der Wahrheit für 44 Essl-Werke

40 bis 60 Millionen Pfund, rund 50 bis 75 Millionen Euro – so hoch ist der Schätzwert jener 44 Kunstwerke aus der Sammlung Essl, die heute um 19 Uhr (Ortszeit) bei Christie’s in London zur Versteigerung gelangen. Für alle Lose hat das Auktionshaus einen Mindesterlös garantiert – der untere Schätzwert, 50 Millionen Euro, dürfte damit bereits fix in der Tasche sein.

Risiko-Minimierung

Die "Tasche" ist die "SE Sammlung Essl GmbH", an der die Familie Essl 40 Prozent, der Industrielle Hans-Peter Haselsteiner 60 Prozent hält. Haselsteiner war im September eingestiegen, der Auktionserlös dient nun zur Rekapitalisierung. Fällt das Ergebnis deutlich höher aus, werden auch Gläubigerbanken der baumax-Kette zusätzlich Geld sehen.

Für höhere Umsätze spricht, dass die Schätzwerte der Kunstwerke "konservativ" angesetzt sind: Ein vierteiliges Wolken-Bild von Gerhard Richter (1970) wurde im Vorfeld auf einen Wert zwischen 20 und 30 Millionen geschätzt – im Christie’s-Katalog findet sich ein Betrag von 6,3–8,3 Millionen Euro. Das vom Auktionshaus am höchsten bewertete Werk ist ein abstraktes Bild Richters, "Netz" (1985) mit einem Schätzwert von 8,8 bis 13 Millionen Euro.

Weitere Werke deutscher Malerstars und internationaler Künstler der Nachkriegszeit, darunter Eduardo Chillida, Alighiero Boetti und Michelangelo Pistoletto, finden sich in der Auktion. Ob Sammler "anbeißen", bleibt abzuwarten. Der Zeitpunkt der Auktion kurz vor Beginn der Kunstmesse Frieze garantiert, dass viel kaufkräftiges Publikum in London ist. Doch dieses wird auch anderswo heftig umworben.

Die Highlights der Auktion

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Info: Das Ergebnis der Auktion finden Sie am Abend hier auf KURIER.at.