Amy Winehouse: Die junge Frau hinter dem Star
Von Katharina Baier
Unverwechselbar ist vielleicht das erste Attribut, das einem zu Amy Winehouse einfällt. Ihre Altstimme, ihre viel kopierte Beehive-Frisur, ihre Tattoos und ihr frecher Fifties-Stil zeichneten die Sängerin und Songschreiberin aus. Das Museum am Judenplatz zeigt ab Dienstag, 11. März, in einer sehr intimen Ausstellung, die ihr älterer Bruder Alex Winehouse und seine Frau Riva gemeinsam mit dem Jewish Museum London konzipiert haben, eine gänzlich unbekannte, private Seite der mit nur 27 Jahren verstorbenen Künstlerin.
So erfährt man etwa, dass Amy Sudokus und Snoopy liebte, leidenschaftlich gerne Kühlschrank-Magneten sammelte und ihre Dostojewski-Bücher im Schrank versteckte. Einige ihrer Lieblingsoutfits und hochhackigen Pumps sind dabei ebenso zu sehen wie ihre Gitarre und ihre Platten- und CD-Sammlung.
Bilder aus der Amy Winehouse-Ausstellung
"Wir möchten uns den Menschen Amy Winehouse in seiner Entwicklung, seinen Widersprüchen, Sehnsüchten und Träumen nähern", erklärt Kuratorin Astrid Peterle.
"Amy Winehouse war tief verwurzelt in der jüdischen Tradition ihrer Familie, die in den 1890er-Jahren aus Weißrussland nach England emigrierte. Ihre Geschichte steht stellvertretend für die vieler anderer jüdischer Familien", ergänzt Direktorin Danielle Spera. Auch wenn Winehouse sich nicht an die strengen Gesetze des Judentums gehalten hat – denn Eingriffe in den Körper wie etwa Tätowierungen oder Piercings sind im jüdischen Glauben strengstens verboten.
"Jüdisch zu sein heißt für mich, als richtige Familie miteinander Zeit zu verbringen. Es geht nicht darum, eine Kerze anzuzünden und eine Bracha zu sprechen", hat Amy Winehouse selbst einmal über ihren Glauben gesagt.
Eine ganz besondere Beziehung hatte Amy zu ihrer Großmutter Cynthia, bei der sie nicht nur jeden Freitagabend Sabbat feierte, sondern auch mit dem Jazz in Berührung kam.