Ja wo ist denn die KI?
Von Peter Temel
Man wartet arglos auf den Anpfiff eines Champions-League-Schlagers, lässt den Werbeblock über sich ergehen und überlegt, ob man den legendären Andi-Möller-Spruch „Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien!“ twittern soll. Da steht es plötzlich erstmals in kleinen weißen Buchstaben vor den eigenen Augen: „Dieser Spot enthält KI-generierte Bilder beziehungsweise Bildsequenzen.“
Der Hinweis wurde vom Auftraggeber eingebaut. Danke, liebe chemische Industrie! Nun überlege ich fieberhaft, wo hier KI eingesetzt wurde. Beim Marie-Curie-Plakat mit dem Slogan „Chemistry rocks“? Beim mit E-Fuel angetriebenen Go-Kart, beim Periodensystem, auf dem ein Kind Kastl-hüpfen spielt? Sind überhaupt echte Darsteller dabei?
Irgendwie ist ein pauschaler Hinweis auf KI nicht sehr hilfreich. Oder man sagt mit OI, also Ostbahnkurti-Intelligenz: „I wü’s gar ned wissen, ned so genau ...“