Elitenrevolte im Zillertal
Von Christina Böck
Mit angekündigten Revolutionen ist es ja so eine Sache. Entweder sie bringen nichts oder sie finden nie statt. Milo Rau, der neue Festwochen-Chef, hat eine solche Revolution vor. Im Interview mit der Zeit hat er reflektiert, dass der „performative Selbstwiderspruch“, Intendant der Wiener Festwochen zu sein und „Revolution spielen zu wollen“, ans „Absurde, vermutlich ans Lächerliche“ grenze.
Eine tatsächliche Revolution wäre, würde man nach Lektüre der Programmtexte zu den Festwochen wissen, was sie eigentlich meinen. Vielleicht bekommt man eine Ahnung, wenn man sich die Eröffnung auf ORF2 am Freitag ansieht. Den elitären Kunstbegriff in Österreich, den Rau laut Zeit aufbrechen will, zeigt übrigens das Spektrum des konkurrierenden TV-Programms an diesem Abend. ORF1 hat das Finale der „Großen Chance“ zu bieten und ServusTV lädt auf die „Zillertaler Musizierwiese“.