Biedermeier
Von Peter Pisa
Im Wiener Dorotheum wurde kürzlich ein Spucknapf aus dem Biedermeier um 220 Euro versteigert, 43 cm hoch, Standfuß aus Nussholz. ORF-Zuschauer wissen um derartige gute Stücke Bescheid, denn man hatte einen Experten im Studio, der mit der außergewöhnlichen Frage konfrontiert wurde: „Wofür verwendete man denn einen Spucknapf?“ Er hätte sich kurz halten können, doch griff er gewissermaßen voll ins Sputum: „Früher haben die Menschen oft Tbc gehabt ...“ Ach, schön war die Zeit,
heute geht leider viel zu viel auf den Gehsteigen verloren ...
Auch das Erste Deutsche Fernsehen beschäftigte sich mit dem Biedermeier: Jemand wollte einen Toilettenstuhl mit Dackelbeinen verkaufen. Der Sammlerwert, erklärte ein Sachverständiger, sei „sehr, sehr eng“. Er wollte vom Besitzer wissen, ob der Stuhlstuhl in Verwendung war:
„Ja, wenn wir Gäste hatten.“ Das erhöhte den Wert nicht.