Wenn ein Rad'l umfällt
Von Birgit Braunrath
Es heißt, in jeder Krise stecke ein Lernpotenzial. Was also könnte man zum Beispiel aus Corona lernen?
Dass Händewaschen keine ritualisierte Übersprunghandlung, sondern handfeste Gesundheitsvorsorge ist. (Auch der Umstand, dass sich Handwaschbecken häufig im Nahbereich von Toiletten befinden, erscheint in Zukunft hoffentlich plausibel und nicht mehr einer etwaigen Platznot oder der Einfallslosigkeit der Planer geschuldet).
Dass auch „Grenzen dicht!“ an seine Grenzen stößt. Plötzlich sieht der Rest der Welt: Es ist nicht wurscht, ob in China das sprichwörtliche Rad'l umfällt oder in Italien jemand niest. Die Erde ist nun mal eine Gemeinschaftskugel (und kein Kugellager).
Und längerfristig: Dass man Lebensmittel verwerten kann, statt sie wegzuwerfen, sobald sie abzulaufen drohen. Wenn also die Corona-bedingten Hamsterkonserven in zwei, drei Jahren an den Rand ihrer Haltbarkeit gelangen, werden sie hoffentlich nicht als Hamsterlebensmittelmüllberge zu neuen Schlagzeilen führen. Lernen erlaubt.