Vaterrolle vorwärts
Von Birgit Braunrath
Vom „Wandel der Vaterrolle“ ist häufig die Rede. Aber was heißt das? Dass es junge Väter ganz schön wandelt, während sie versuchen, alles zu verkörpern, was einen 2018er-Vater der Güteklasse A ausmacht?
Er ist im Leben seines Kindes omnipräsent (Elternabende, Auftritte, Sportwettkämpfe), macht morgens Frühstück und abends Vokabelchecks, während er vorlebt, dass man seine Freunde nie vernachlässigt. Er liebt Familienausflüge, während er zeitgleich sportlich, fit und aktiv bleibt. Er gibt den Hartgesottenen, weil er kein Weichei ist, und reagiert samtweich, weil er kein Macho ist.
Keine Arbeit im Haushalt ist vor ihm sicher, während er draußen Karriere macht. Er kann die Regalabfolge im Supermarkt auswendig, weiß, wie man Papierflieger bastelt und wo die Pflaster sind. Er trocknet Tränen so kompetent wie Betriebsunfälle beim Geschirrspüler. Er ist die Steckdose, an der das Kind sich Tag und Nacht aufladen kann.
Das ist unmöglich zu erfüllen für einen Vater? Stimmt. Denn wer dazu in der Lage ist, könnte sich ja gleich als Mutter bewerben ... Schönen Vatertag, alles Liebe und gute Nerven!