Kolumnen

Fusilli im Weltall

Noch längst sind nicht alle Christbäume thermisch verwertet (viele kugeln noch bei den Sammelstellen herum), immer noch wird man mit „Frohes neues Jahr“ begrüßt, da machen schon die ersten Palmkatzerln an den Blumenständen darauf aufmerksam, dass irgendwann demnächst Ostern ist, dass die Zeit voranschreitet, man bald wieder ein Jahr älter ist und dass überhaupt alles viel zu schnell geht im Leben. Und da ereilt einen die Nachricht, dass der weltgrößte Pastahersteller Nudeln ins All schickt. Natürlich keine Spaghetti – man stelle sich die Sauerei in der Schwerelosigkeit vor. Aber mussten es ausgerechnet die unsympathischsten aller Nudeln, die kindischen Fusilli sein? Andererseits ist es irgendwie tröstlich, dass auch Astronauten, also Menschen, die anderer Leute Kindheitstraum leben dürfen, manchmal mit vorgekochtem Kindergartenessen vorliebnehmen müssen. Gerechtigkeit muss sein.