Kolumnen

Treffen sich eine Fußball-WM, der Advent und Fingerfood ...

Sie kollidiert mit dem Advent. Findet also zu einer Jahreszeit statt, die für Abfahrtssiege und Slalom- bestzeiten reserviert ist. Und in einem Land, von dem man jetzt ad hoc vielleicht nicht gleich sagen kann, wo es genau liegt und wie groß es ist, und wie heißt die Hauptstadt nochmal? Und vor allem in einem Land, in dem man menschenrechte ganz, ganz klein schreibt.

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Ab heute Abend geht es um Fußball. Vielleicht werden sich einige noch zurückhalten können, wenn diese umstrittene WM mit dem, ahem, nicht ganz großen Klassiker Ecuador gegen Katar eröffnet wird (ich meine, ehrlich ...). Aber spätestens, wenn die Englands, Brasiliens, Deutschlands ins Geschehen eingreifen, werden trotz aller Kritik wieder die meisten zumindest „ein bisserl kurz reinschauen“.

Die wirkliche Nagelprobe für diese WM folgt erst in einer Woche. Wenn in Familien beim Entzünden der ersten Kranzkerze das ungeschriebene Gesetz einer gemeinsamen Stille vollzogen wird, die nur durch das gemeinsame Krächzen einiger Textzeilen von Adventliedern gebrochen werden darf (weil mehr können wir nimmer). Keinesfalls gebrochen werden darf Klingglöckchen und Wirsageneuchan durch ein Goooooooaaaaaaaallll oder ein Daswar- nieabseitsdepperterschiri. Ist so nicht vorgesehen.

Kicken, essen, klingglöckchen

Daher entscheidet sich der Erfolg dieser eigentümlichen Weltmeisterschaft darüber, ob es zu einer Symbiose zwischen Leder und Lebkuchen kommen kann. Wir wollen Sie dabei so gut wie möglich unterstützen, daher liefert Kollegin Ulrike Botzenhart heute die adventlichen Häppchen für den Kick-Klingeling-Abend.

Nebenbei kann man dann gut über das große M in Menschenrechte sinnieren. Oder, warum es kaum pikante Häppchen mit Weihnachtsgeschmack zu finden gibt. Oder auch, ob eine Ski-WM vielleicht einmal im Juli stattfinden könnte. Oder über das Entscheidende: Wen wird England am 18. Dezember im Finale schlagen?

axel.halbhuber@kurier.at