Kolumnen

Dauerplatz an der Sonne

Pfingsten hat dem Tourismus neues Leben eingehaucht. Sie liegen wieder am Pool, die sonnenhungrigen Handtücher, auch wenn ihre Besitzer inzwischen an der Bar, beim Frühstück, am Zimmer oder auf Ausflug sind.

Seit 20 Jahren wird am 25. Mai Towel Day, der Welthandtuchtag, begangen, im Gedenken an Douglas Adams, in dessen skurrilem Weltraumepos „Per Anhalter durch die Galaxis“ der Protagonist nur ein Ding mitnehmen darf, als er die Erde verlässt. Er nimmt ein Handtuch: Weil es wärmt, kühlt, als Segel auf einem Floß oder als Wurfgeschoss (nass und verknotet), als Kleidungsstück und Sonnenschutz dient.

Auf Erden kam das Handtuch inzwischen unverschuldet zum Handkuss, indem es zum Platzhalter für zu kurz gekommene Egos stoffwechselte. Es ist das kleinkarierte Symbol derer, die finden, dass ihnen ein Dauerplatz an der Sonne zusteht. Auch dann, wenn sie diesen gar nicht benötigen, soll ihn kein anderer haben, damit sie ihn jederzeit nutzen könnten.

Das Handtuch ist die besitzanzeigende Revierflagge auf Erden. In der Galaxis lachen sie vermutlich darüber.