Kolumnen

Stephen Hawking, Steve McQueen, Peter Rabl

Was haben Stephen Hawking, Steve McQueen und Peter Rabl gemeinsam? Sie treten in dieser Kolumne übers Reisen auf.

Vor 20 Jahren feierten wir in der Redaktion den runden Geburtstag unseres damaligen Chefredakteurs. Und Peter Rabl sagte zu mir: „Junger Freund, Sie werden sehen, ab 50 beginnt man, über ein Ende der Reise in Würde nachzudenken.“ Ich war gerade 30 geworden und fand diesen Satz kokett und eitel und gleichzeitig sehr unheimlich. 

Wir schenkten Rabl damals ein Fernrohr, ich weiß nicht mehr, ob das eine Metapher für Weitblick sein sollte, oder ob er wirklich gerne in die Sterne schaute.

Ein Ende der Reise in Würde. Die letzten Worte, die der Physiker Stephen Hawking an die Menschheit richtete, lauteten: „Schaut nicht auf eure Füße – schaut hinauf zu den Sternen.“ Das Schauen zu den Sternen, das Reisen in die Grenzenlosigkeit, geht schneller mit einem Fernrohr – wobei das stärkste Fernrohr das menschliche Gehirn ist. Das Schöne an einem Fernrohr ist aber: Man kann es auch umdrehen (ich machte das als Kind  gern, die Welt durch das umgedrehte Fernglas betrachten). Die Dinge, die nah sind, einmal aus der Ferne zu sehen – zum Beispiel den Standpunkt, wo die eigenen Füße stehen – das kann genauso wichtig sein, wie Fernes nah zu sehen.

Der Filmschauspieler Steve McQueen soll gesagt haben: „Ich weiß nicht, ob das Schauspielen eine angemessene Beschäftigung für einen Erwachsenen ist.“ Und ich möchte hinzufügen: Ich weiß ja nicht, ob Erwachsensein eine angemessene Beschäftigung für einen Erwachsenen ist.

Das Leben ist eine Reise von sich selbst zu sich selbst. Man braucht dazu nicht viel. Nur Freude am Spielen und Mut, nie mit dem Wachsen aufzuhören. Und ein Fernrohr, um Sterne wie Füße betrachten zu können.

PS: Alles Liebe zum kommenden 70., lieber Peter. So neugierig, wie du schon bist, möchte ich auch einmal werden.