Scheitert die Knacker?
Von Guido Tartarotti
Über André Heller, der demnächst 72 wird, lässt sich leicht spotten. Wird er demnächst (gemeinsam mit Sebastian Kurz) über den Neusiedler See wandeln? Glaubt er an sich selbst? Putzt er sich normal die Zähne oder in einem eigens angelegten Zahnputzgarten?
Aber er sagt halt auch einfach sehr oft sehr gescheite Dinge. Etwa im KURIER-Interview:
Ob er Lebenszeit investiere für etwas, das er schon kenne, oder etwas, „mit dem ich zwar spektakulär scheitern könnte, aber dafür Erfahrungen mache, die ich noch nicht habe: Dann entscheide ich mich für Zweiteres“.
Wir leben in einer risikofreudlosen Gesellschaft. Scheitern gilt als verboten, und etwas Riskantes zu probieren fast schon als Scheitern. Scheitern: ein komisches Wort. Wenn etwas zu Ende ist – ein Tag, ein Film, ein Buch, eine Knackwurst, eine Beziehung – dann ist all das zu Ende, nicht gescheitert. Im Idealfall hat man etwas gelernt und versucht es noch ein Mal, halt anders und besser.