Oscar und Hunan
Von Andreas Schwarz
Heute Nacht werden die Oscars verliehen, und wie alle Jahre gab es vorab das fröhliche Pfuipfui- Spiel, ob zu wenig Regisseurinnen oder Afroamerikanerinnen (und -kaner) nominiert wurden. Das Pfui über zu wenig Frauen in der Kategorie „bester männlicher Hauptdarsteller“ oder das Fehlen des Oscars für „bester transgender Nebendarsteller“ kommt schon noch.
Aber wenigstens was das Oscar-Dinner für 1500 Gäste betrifft, ist alles wieder gut, gesellschafts-correctness-politisch: Es wird zu 70 Prozent vegan sein. Wolfgang Puck, „unser“ Chefkoch in Hollywood, serviert eher zähneknirschend („Die große Mehrheit isst immer noch Fleisch und Fisch“) Süßkartoffel-Tempura mit Minz-Koriander-Knoblauchsauce sowie Tajine und Gemüse-Couscous. Ob die österreichische Spezialität „veganes Beuschel“ dabei ist (ja, die gibt’s) ist unbekannt. Nur die Aubergine mit Hunan-Sauce (!) sollte sich Puck noch überlegen – Hunan, Wuhan, egal: So ein Corona-Virus-Teller kommt selbst bei Veganern nicht gut.