Kolumnen/Ohrwaschl

Superschmutzig (Teil 2)

Das Schöne am Kommunikationszeitalter ist: Man ist mit nichts allein. Das klingt zwar schrecklich (Alleinsein ist, in Maßen, einer der besten Zustände überhaupt und Voraussetzung für Kreativität). Ist aber tröstlich: Man weiß längst, dass auch die absurdesten, persönlichsten Sachen, über die man sich grämt, von vielen Menschen ganz genauso empfunden werden.

Etwa, dass man es dank allerlei Firlefanz an den Armaturen fast nirgends mehr schafft, auf Anhieb das Wasser aufzudrehen (wie hier kürzlich geschrieben stand).

Leser S. weist – zu Recht! – darauf hin, dass man auch scheitern kann, selbst wenn es nur einen einzigen Wasserhebel gibt – weil man nie weiß, in welcher Richtung das Warmwasser wartet. Leserin K. schilderte eine Zusatzschwierigkeit in fremden Badezimmern: Ihr war derart schleierhaft, wie man beim Waschbecken den Abfluss öffnet, dass sie mit dem Zahnputzglas das Wasser herausschöpfte. Man ist mit nichts allein – auch nicht im Bad!