Kolumnen/Ohrwaschl

Resselpark

Karlsplatz, Resselpark, Donnerstag, kurz nach 8.30 in der Früh.

Es ist noch halbwegs kühl, angenehm. Ein Mann schläft auf einer Bank, scheint nichts von seiner Umwelt wahrzunehmen.

Auftritt Mann vom Wiener Stadtgartenamt. Glatze, Sonnenbrille auf dem Kopf, Typ kane Spompanadeln.

Er nähert sich dem Schläfer. „Hey, Kollege!“

Ui, denkt man sich, gleich wird er den Schläfer runterputzen, mit dem üblichen Wiener Schleich-di-Charme.

Manchmal kommt es anders, als man denkt.

Der Mann vom Stadtgartenamt erklärt dem Schläfer freundlich und verständnisvoll, was er jetzt vorhat.

„I muass do jetzt giaßn. Do kummt a Wossa. Legen S’ Eana do umme auf de andere Bank.“

Keine große Sache, finden Sie? Mag sein. Aber eine kleine Geste der Fürsorge, einfach so, an einem

Donnerstagmorgen im Wiener Resselpark.