Posen wie ein Aff’
Von Barbara Beer
Poser. So nennt man jemanden, der sich ins rechte Licht zu rücken weiß. Im direkten wie im übertragenen Sinn. Die Digital Natives, also die mit dem Handy in der Hand Geborenen, können das einwandfrei. Wer als Kind andere Hobbys hatte, ist da oft weniger trittsicher. Nun war in einer Wochenzeitung ein Unternehmer abgebildet, der gerade einen der wichtigsten Verlage Deutschlands gekauft hat. Wahrscheinlich ist er ein großer Geschäftsmann, aber gewiss kein großer Kameraposer. Auf dem Foto sitzt er sinnloserweise auf der Hinterkante eines Sofas und tut so, als würde er versonnen aus dem Fenster blicken. In Wahrheit fragt er sich wohl, wie lange er diese unbequeme Position noch beibehalten soll, weil ihm der Hintern wehtut. Die Oma nannte das Sitzen wie der Aff’ auf dem Schleifstein. Bei Weitem nicht die einzige bei Fotografen beliebte, nichtsdestoweniger rätselhafte Pose. Lesen Sie demnächst: Über das angeblich lässige Lehnen an Hausmauern und Baumstämmen.