Kolumnen/Ohrwaschl

Killerschwäne

Das Schöne an den Sommergesprächen, sagt deren diesjähriger Leiter Martin Thür, sei „dass wir jedes Jahr ein bisschen experimentieren.“ 

Sagen wir so: Kommt auf die Perspektive an.

Dafür, dass sich ihr Chef in der Kronenzeitung mit dem Slogan „Tiere würden Faymann wählen“ feiern ließ, zeigte sich die Pressesprecherin des ehemaligen Bundeskanzlers wenig tierlieb, als sie den ORF barsch auf unliebsame Settings aufmerksam machte: „Am See quaken gerne Enten, nicht einmal das möchte ich, während mein Chef spricht.“ Dabei waren die Enten ja noch harmlos. Heuer hat man den Traunsee als Kulisse gewählt. Kenner wissen, welch Federvieh sich dort herumtreibt. Schwäne quaken zwar nicht, können aber auf vielfältige Weise ihren Unmut äußern. Man erinnere sich an „Hansi, den Killerschwan“, der einst in der Lobau einem Frühpensionisten gefährlich wurde. Insofern ist Herrn Thür recht zu geben. Man freut sich aufs Experimentieren.