Kidnapper-Bohnen und Po-Kappen
Von Guido Tartarotti
Herzlich willkommen zu unserem Gschichtlmichtl-Seminar, Teil 3!
Als ich Ihnen Ende Februar hier von meinen sprachlichen Auffahrunfällen erzählte – so sagte ich statt Techtelmechtel „Gschichtlmichtl“ – ahnte ich nicht, was ich damit auslösen würde.
Hunderte Leser schickten mir wunderschöne, versehentlich gebastelte Wortverdreher. Offenbar sind wir ein Volk von unfreiwilligen Sprachakrobaten, und das ist doch schön!
So sagte die kleine Tochter unserer Leserin Nadine K. statt Kidney-Bohnen das großartige Wort „Kidnapper-Bohnen“ (vermutlich nehmen die den Gastrointestinaltrakt ihrer Verzehrer in Geiselhaft). Apropos Tochter: Die Tochter von Sonja M. verkündete eines Tages „Die Po-Kappen schmelzen“ (statt Pol-Kappen), was tatsächlich ein Grund zur Sorge sein sollte.
Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit dem Ausstoß von Treibhausgasen infolge von übermäßigem Kidnapper-Bohnen-Konsum. Besonders hinreißend: Beim Versuch, das Sprichwort „Stille Wasser sind tief“ zu zitieren, erklärte das kluge Kind: „Leise Wasser tropfen laut“. Eine durchaus richtige Beobachtung: Jeder, der einmal versucht hat, in der Nähe eines lecken Wasserhahns zu schlafen, der weiß, dass nichts so laut tropft wie leises Wasser.
Stichwort Po: Leser Wolfgang V. erzählt, als Student habe er einmal die österreichischen Historiker Posch und Dopsch in einem Namen zusammengefasst: „Popsch“. (Ob die Benotung der Prüfung für A und F war, darüber schweigen die Quellen.)
Apropos Prüfungen: Monika N. berichtet, dass sie einmal ihre Nachbarin gefragt habe, wie es denn deren Sohn in der Schule gehe. Antwort: „Der hat gerade masturbiert, wir sind so erleichtert“ (Ein Wortspiel bezüglich „Zentralmatura“ verkneife ich mir jetzt mit letzter Kraft).
Zum Abschluss noch ein Begriff, den Frau T. T., die Schwester von Guido T., Kolumnist der Tagesz. K. erfunden hat, als ihr „Rasenmäher“ nicht einfiel: „Der Staubsauger für das Grüne draußen“.