Ärztliches Sportverbot: Quasi der Schlendrian auf Rezept
Da geht frau harmlos zum Arzt – völlig gesund – und kommt mit einem Sportverbot zurück nach Hause. Die Doppeldosisimpfung gegen Influenza und Corona verträgt sich offensichtlich länger nicht mit Bewegung im größeren Stil. „Ha!“, lacht das innere Faultier auf und nickt zufrieden ob der ärztlichen Vorgabe – es ist wieder Couchzeit.
Der Schlendrian auf Rezept
Nun klingt eine Woche natürlich nicht viel, aber wer weiß, wie mühsam es ist, lieb gewordene Routinen (Fernsehen! Lesen! Nichts tun!) zu durchbrechen und sich an neue zu gewöhnen (nach der Arbeit aufs Laufband), kennt die Sorge vielleicht: Was, wenn der alte Schlendrian wieder einkehrt, nur diesmal quasi auf Rezept?
Der Blick auf den Kalender zeigt, es ist nun ein Jahr her mit dem Vorsatz, täglich zu sporteln. Das hat sich seither ganz gut eingespielt, mal mit mehr, mal mit weniger Begeisterung.
Tratschen auf dem Stepper
Aber der Geist ist willig , dank neuer Mitgliedschaft in einem büronahen Fitnesscenter, dem auch abseits des Berufs sportnarrischen Ehemann und Freundinnen, die lieber auf dem Stepper im Fitnesscenter tratschen als beim Sitzen im Kaffeehaus. Die regelmäßigen Treffen rund um Sportgeräte sind nun Fixpunkt und das Lauftraining (Marathon im Frühjahr? – Ja, nein, vielleicht.) kommt obendrein dazu. Es läuft also rund.
Der ärztliche Stopp gefällt da so gar nicht und erstmals kann die Kolumnistin den Ehemann verstehen, der jammert, weil sein Trainingspensum längst noch nicht auf dem Niveau vor dem abrupten Stopp durch einen Sportunfall ist.
Menschlicher Leuchtstift
Im Fitnesscenter greift er etwa wegen der Nachwehen seiner Schulter-Operation im Sommer verstohlen zu Babyhanteln, darauf bedacht, dass ihn nur ja niemand dabei sieht. Was soll man(n) oder frau denn von ihm denken, wenn er nur fünf Kilogramm stemmt? Dass er dabei gern als menschlicher Leuchtstift im neongelben Outfit auftritt, ist beim Verstecken allerdings ein bisserl hinderlich.