Warum Untertauchen in der Menge zu Kicheranfällen führen kann
Die Kolumnistin ist ein ausgewiesenes Gewohnheitstier. Seit 20 Jahren sind Laufen und Gewichte heben im Fitnesscenter der bevorzugte Sport, mal mehr, mal weniger intensiv (derzeit leider weniger).
Der Klagen über fehlende Motivation, zu wenig Zeit und überhaupt alles bäh überdrüssig riet Freundin K., doch einmal gewohnte Wege zu verlassen: "Erschieß dein Faultier und probier was Neues.“
Ein neuer Vorsatz? Immer her damit!
Nun, das klang vernünftig. Ein neuer Vorsatz? Her damit! Aber womit anfangen? Am besten mit dem Untertauchen in der Menge: Die Kolumnistin raffte sich auf, in einen Fitness-Gruppenkurs zu gehen.
Schnappte sich Matte und Handtuch – und damit nur ja keine Ausreden-und-Fluchtgefahr bestand, wurde auch der Ehemann zu "Bodyshaping“ samt vorhergehendem Sixpack-Training mitgeschleppt. (Der aber vorher in den Saal spähte, um zu sehen, ob er eh nicht der einzige Mann und so .... nein, es waren vier Herren.)
Und umgekippt
Insgesamt 85 Kursminuten später resümierte die Kolumnistin:
- 1.) Sie ist patschert und hat kein Gleichgewichtsgefühl, nimmt aber Niederlagen wenigstens mit Humor. Sie lag deshalb mehrmals heftig kichernd auf der Matte, weil beim Dreifüßlerstand mit kombiniertem Schulterdreh in Richtung Boden dauernd umgekippt.
- 2.) Trotz des Plans, alles von der Vorderfrau korrekt abzuschauen, wurde zuweilen rechtes Bein mit linker Hand verwechselt.
- 3.) Anfangs unsicher herumstolpern gehört dazu und stört nicht, Hauptsache, die Bewegung macht Spaß. Zudem, so versichert ein Trainer: Wer so eine Übung nicht gleich perfekt absolviert, verbrauche mehr Energie. Inefficient Exercises hieße das, und sei sogar gut.
Demnächst probiert es die Kolumnistin mit Bogenschießen, hoffentlich nicht ganz so ungeschickt wie beim Bodyshaping. (Der Ehemann bleibt da aber lieber zu Hause, sagt er. Sicherheitshalber.)